[FDW66] Probleme im Alltag

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ank
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[FDW66] Probleme im Alltag

von ank » 28.11.2017

Wo im Alltag bereitet dir dein Kleinsein Probleme oder tut es das überhaupt nicht?

Die Frage der Woche ist offen bis zum 3.12.
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baerschen
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Re: [FDW66] Probleme im Alltag

von baerschen » 30.11.2017

Huhu,

die Frage ist schwieriger zu beantworten, als man glaubt. Darüber könnte man Romane schreiben! Ich versuche es stattdessen mal kurz:

Im ganz alltäglichen Alltag ist es nicht allzu schwer, über den gelegentlichen Sog, klein zu sein, hinweg zu gehen. Er vergeht, wenn man anderes zu tun hat. Wenn man aber alleine zu Hause rumsitzt, dann kann er schon sehr stark werden. Besonders die Sehnsucht, damit eben nicht alleine zu sein, kann sehr bestimmend werden und einen schon mal ordentlich traurig machen. Dass man es „leichter“ hat, mit unserer Leidenschaft (vor allem als Junge) Single zu bleiben, ist wohl kein Geheimnis, auch wenn viele es nicht gerne zugeben.

Wenn ich darüber nachdenke, finde ich sogar, dass mich das erwachsen-sein-müssen im Alltag manchmal deutlich stärker nervt... Das wäre dann das eigentliche Alltagsproblem ;)

Wenn ich traurig, gestresst oder enttäuscht bin, dann tut es manchmal schon fast weh, die erwachsene „Fassade“ aufrecht erhalten zu müssen. Irgendwie glaube ich aber, dass sowas nicht nur unter unsereins vorkommt... andere machen es sich nur nicht so bewusst.

Die ganz praktischen Dinge wie das Entsorgen der Windeln, Wäsche usw. lasse ich mal erwähnt, aber außen vor. Die sind eher unspannend ;)

Lg Micha

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cvetoslava
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Re: [FDW66] Probleme im Alltag

von cvetoslava » 01.12.2017

Hi,

ich denke eher, dass das Problem Machismo versus Kleinsein lautet. Im Gegensatz zum Femismus gab es da nämlich nichts, nur dass ich jetzt auch immer mehr Christen mit Vater Abraham Bärten sehen, komme mir vor wie auf dem Balkan oder vorderen Orient. Wenn man keine dominante Männerfassade aufrech erhalten muss, ist das Leben natürlich einfacher. Das fängt bei langweiler nichtbunter Kleidung an und endet beim Kurzhaarschnitt wie ein Soldat.

LG Kwjetka
Zuletzt geändert von cvetoslava am 02.12.2017, insgesamt 1-mal geändert.
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ginni
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Re: [FDW66] Probleme im Alltag

von ginni » 01.12.2017

darf man auf die themen eigentlich auch antworten, wenn man mit der anfangsfrage nichts anfangen kann?
Dass man es „leichter“ hat, mit unserer Leidenschaft (vor allem als Junge) Single zu bleiben, ist wohl kein Geheimnis, auch wenn viele es nicht gerne zugeben.
ich finde es erschreckend, wie du (und andere auch) dich/euch selbst abwertet.
du hast es genauso leicht oder schwer wie jemand anderes ohne diese leidenschaft einen partner zu finden. du als mensch musst doch überzeugen, nicht deine - so ein bißchen vorgeschobene - leidenschaft. du bist genauso wertvoll wie jeder andere mensch - also tritt dein selbstbewustsein nicht mit füßen.



ich denke eher, dass das Problem Machismo versus Kleinsein lautet. Im Gegensatz zum Femismus gab es da nämlich nichts, nur dass ich jetzt auch immer mehr Christen mit Vater Abraham Bärten sehen, komme mir vor wie auf dem Balklan oder vorderen Orient. Wenn man keine dominante Männerfassade aufrech erhalten muss, ist das Leben natürlich einfacher. Das fängt bei langweiler nichtbunter Kleidung an und endet beim Kurzhaarschnitt wie ein Soldat.
schade, dass das so urteilsvoll gesehen wird. warum dürfen männer nicht mehrere facetten haben? warum darf eine facette nicht dominant sein und eine andere facette eben kindlich verspielt? warum darf zb die facette "mag dunkle, maskuline kleidung" nicht neben der facette "bunt/pink/glitzer" koexistieren? warum werden die unterschiede so problematisch gesehen, anstatt sich der eigenen vielfalt zu erfreuen?

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Hannah
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Re: [FDW66] Probleme im Alltag

von Hannah » 02.12.2017

Ich würde nicht sagen, dass mir das Kleinsein im Alltag Probleme bereitet. Allenfalls tut das der Umstand, dass ich in der Öffentlichkeit nicht immer so „sein“ kann, wie ich mich gerade fühle. Aber das hat ja nichts mit mir, sondern mit meiner Umwelt zu tun.

Ich würde auch nicht sagen, dass es mit so einer Vorliebe schwerer ist, einen Partner zu finden. Die Menschen, die mich nicht so nehmen, wie ich bin - die möchte ich auch nicht in meinem Leben haben. Dass sie nicht zu mir passen, merke ich durch eine schlechte Reaktion auf mein Little sogar früher, als ich es vielleicht mitbekommen hätte, wäre ich ‚normal‘. Und das ist auch eher positiv als negativ.
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eedoo
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Re: [FDW66] Probleme im Alltag

von eedoo » 02.12.2017

Mir geht es da wie Hannah - das einzige "Problem" mit dem Kleinsein ist, dass ich es nicht immer sein kann, wenn ich möchte. Da ich allerdings weitgehend in der Lage bin, abzuschätzen, was wo passt und was nicht (und es im Zweifelsfall sein lasse), sind bisher noch keine Probleme entstanden.
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Re: [FDW66] Probleme im Alltag

von baerschen » 03.12.2017

ich finde es erschreckend, wie du (und andere auch) dich/euch selbst abwertet.
du hast es genauso leicht oder schwer wie jemand anderes ohne diese leidenschaft einen partner zu finden. du als mensch musst doch überzeugen, nicht deine - so ein bißchen vorgeschobene - leidenschaft. du bist genauso wertvoll wie jeder andere mensch - also tritt dein selbstbewustsein nicht mit füßen.
Ich finde eigentlich gar nicht, dass ich mich in dem Beitrag abwerte oder schwaches Selbstbewusstsein ausdrücke... vielleicht war es ein Missverständnis. Was ich meinte, ist, dass man möglicherweise eine gewisse Unsicherheit hat, die es einem schwerer macht, auf mögliche Partner zuzugehen. Und das, finde ich, wertet einen nicht ab, sondern ist einfach eine Herausforderung, die das Leben einem stellt.

Lg Micha

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Hannah
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Re: [FDW66] Probleme im Alltag

von Hannah » 03.12.2017

ich finde es erschreckend, wie du (und andere auch) dich/euch selbst abwertet.
du hast es genauso leicht oder schwer wie jemand anderes ohne diese leidenschaft einen partner zu finden. du als mensch musst doch überzeugen, nicht deine - so ein bißchen vorgeschobene - leidenschaft. du bist genauso wertvoll wie jeder andere mensch - also tritt dein selbstbewustsein nicht mit füßen.
(...)Was ich meinte, ist, dass man möglicherweise eine gewisse Unsicherheit hat, die es einem schwerer macht, auf mögliche Partner zuzugehen. (...)

Lg Micha
Ich finde, dass genau diese Unsicherheit eben eine Abwertung darstellt, stimme da Ginni total zu. Vielleicht nicht offensichtlich, aber nach innen hin schon. Ich finde, wenn man seine Vorlieben oder irgendwelche Teile an sich selbst als Handicap bewertet bei der Partnersuche, heißt das schon, dass man sich dahingehend irgendwie negativ sieht. Aber freut mich, dass du auf jeden Fall keine Probleme zu haben scheinst, dass als Teil von dir anzunehmen. Das ist auf jeden Fall sehr gut. :)
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Lorr
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Re: [FDW66] Probleme im Alltag

von Lorr » 04.12.2017

Ich finde die Frage sehr sehr schwierig zu beantworten. Grundsätzlich muss man ja überlegen warum man zwischen Alltag und nicht Alltag trennt bzw. wo der "Alltag" anfängt und der "nicht Alltag" anfängt. Mir persönlich würde auch der Alltag fehlen. Es ist doch sehr gut möglich sich im Alltag eine kindliche Seite zu bewahren ohne äußerlich und unter der Kleidung in die Rolle des Babys zu fallen.
Wäre es anders wäre doch eher mein Verhalten im Alltag das Problem.
Also lasse ich gerne mein Little auch eine Zeitlang Schatten-Dasein führen. Wenn das nicht reicht kann man sich ja mit anderen Menschen treffen und einen schönen Urlaub verbringen, in dem das little nicht ein Schattendasein verbringen muss.
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Re: [FDW66] Probleme im Alltag

von MysteryGirl » 08.12.2017

Es kommt wohl auch drauf an, wie man das Kleinsein auslebt oder ausleben möchte.

Richtige Probleme in der Hinsicht kenne ich nicht, es ist halt bekannt, dass ich manchmal etwas komisch sein kann :p
Es gibt natürlich Situationen, wo ich dann halt wirklich erwachsen sein muss und mich zum Beispiel durchsetzen muss oder wenn man Gästen was erklärt.
Aber richtige Probleme haben sich bisher noch nicht gezeigt.

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Re: [FDW66] Probleme im Alltag

von cvetoslava » 09.12.2017

Hi,

bei mir ist das auch so, dass eine Windel mich nicht am erwachsenen Leben hindert, im Gegenteil, dadurch wird es erst möglich. Ich kann zum Beispiel in Windel zum Großeinkauf mit dem Auto fahren, ohne mich zu verfahren. Auch kann ich mit Windel ein Konzert besuchen. Und mit Schnuller und Stofftieren singt mein Angstlevel bei Bahnreisen.

Nachtürlich macht mir ein Zoobesuch mehr Spaß, weil das dann eine authentische Kinderaktivität ist. Ziel meiner Therapie war aber gerade, nicht zu dissoziieren und immer ICH zu sein.

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Re: [FDW66] Probleme im Alltag

von baerschen » 09.12.2017

Huhu,

der Gedanke „Kleinsein im Alltag - geht das?“, den ihr beide erwähnt habt, ist mir beim Antworten komischerweise gar nicht eingefallen, aber der bereitet mir auch keine Probleme. Eigentlich bin ich beides: in Erwachsenen-Dingen, die mir wichtig sind, bin ich sehr rational. Eine meiner Stärken ist ein analytischer Blick, und den bringe ich gern und mit Freude z.B. im Beruf ein. Aber wenn man in einem Umfeld arbeitet, wo lauter analytische Denker sitzen (Softwarefirma), können ein paar kindische Spinnereien uns auch mal aus festfahrenden Gedankenkreisen befreien und die Arbeit so voranbringen.

Im persönlichen Alltag habe ich gar keine Bedenken, auch mal den kleinen Micha rauszulassen. In der Regel erscheine ich den meisten Leuten trotzdem als relativ ernsthaft. Wenn ich kindlich oder sogar albern bin, dann finden es die meisten Leute eher positiv. Wer es nicht mag, kann es mir sagen. Ich kann ja auch ernsthaft.

Oder, wenn‘s gar nicht geht, mich meiden. Denn dann werden wir eh so schnell keine gemeinsame Basis finden. Solche Humorlosigkeit hab ich aber bisher nur in einem eher „geschäftlichen“ Umfeld erlebt (Kasse, Amt etc.), und da macht mir das so richtig ganz und gar keine Sorgen.

Lg Micha

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Re: [FDW66] Probleme im Alltag

von MysteryGirl » 09.12.2017

ja, genauso sehe ich das auch, manchmal kann etwas rumalbern sogar gespannte Situationen entschärfen. Wenn man etwas eher lustig sieht, gibt es weniger Stress. Es kommt halt auf die Situation an. Und dabei kann das Kleinsein dann sogar von Vorteil sein. Man hat mehr Narrenfreiheit und kann auch mal Sachen ansprechen, die sonst lieber nicht auf den Tisch gebracht werden.

Also ich kann auch eher mit Leuten umgehen, die sich nicht ganz so ernst nehmen und auch mal Lachen und Rumalbern können.
,
Nun stellt sich die Frage, ob die Probleme beim Kleinsein im Alltag nicht eher von aussen rangetragen werden und vielmehr die anderen Menschen betrifft als uns selbst. Es kommt wohl auch viel drauf an, wie man damit umgeht bzw umgehen kann.

Also ich hatte zum Beispiel bei Klassen- oder Prüfungsarbeiten immer ein Plüschtier auf dem Tisch sitzen und nach einiger Zeit war ich auch nicht mehr die einzige, dann haben auch andere die Idee aufgegriffen, weil es einfach Stress abbaut und beruhigend wirkt.
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