In meinem erweiterten Familienkreis finden sich viele Menschen die Gitarre, Klavier, Dudelsack, Tin Whistle, Trompete oder Geige spielen. Gerade Geige ist ja am Anfang ein recht undankbares Instrument und der Bruder der Verwandten meinte er hätte es nie durchgehalten ein Jahr zu brauchen um einen gescheiten Ton aus einem Instrument zu bekommen. Vor diesem Hintergrund finde ich es etwas deprimierend, dass ich ausgesprochen unmusikalisch bin und kein Instrument beherrsche.
Meine eigene Blockflötenzeit werde ich hier nicht unter den Tisch fallen lassen, denn es ist das einzige Instrument von dem ich wirklich sagen würde, dass ich es mal gespielt habe - auch wenn ich nur zwei Jahre Unterricht hatte. Ich fand es ganz nett, mehr aber auch nicht. Die Motivation von mir aus zu lernen hatte ich nie, aber als ich meinen Eltern sagte, dass ich den Unterricht nicht mehr will gab es auch kein großes Gezeter. Mein Vater hat wohl in seiner eigenen Kindheit "aus Versehen" das Mundstück zu seiner Posaune oder Trompete "verloren", um dem Instrument endlich zu entgehen. Da hatte ich es bedeutend angenehmer.
In der Oberstufe hatte ich dann eine kurze Phase in der ich Schlagzeug ganz toll fand. Ich musste dann aber sehr schnell feststellen, dass ich koordinativ eine ziemliche Pflaume bin und meine rechte Hand doch ganz dringend das tun möchte, was die linke tut und mich die zusätzliche Benutzung meiner Füße dann vollends aus dem Konzept bringt. Auf diese Phase folgte dann eine kurze Begeisterung für's Keyboard. Die verschwand aber auch recht schnell. Am Ende der 11 habe ich glaube ich eine 3 in Musik bekommen. Ein Geschenk meines Lehrers für die stillschweigende Übereinkunft, dass wir uns nie wieder begegnen werden. Notenlesen und alles was dazugehört hat man vergeblich versucht mir beizubringen und die Struktur eines Songs ist mir bis heute fremd.
In einer Band zu spielen macht sicher Spaß und ist ein tolles Erlebnis. Manchmal bereue ich mich nicht in diese Richtung entwickelt zu haben. Das wären sicher tolle Jugenderinnerungen. Diese Vorstellung vor anderen Leuten zu stehen und zu spielen dreht mir aber den Magen um. Im Moment kann ich mich für die E-Gitarre erwärmen, allerdings eher aus Bastlersicht. Mal gucken wie lange diese Phase anhält. Ich hatte mal einen Komillitonen, der konnte mit dem einen Akkord (vielleicht waren es auch zwei aber definitiv nicht mehr) den er greifen konnte jedes erdenkliche Lied spielen. Gut in der Regel war der Rhythmus leicht anders, die Tonlage auf jedenfall und sein Gesang war eher ein Bob-Dylen-eskes Genuschel, aber es war lustig.
Hai
Ich habe mal als Kind bis ins hohe Alter von 15Jahren Waldhorn gespielt, nicht das kleine Posthorn mit dem Kringel, sondern des mit den viiiiielen Klingeln. Ein Doppelhorn bei dem ich von B zu F umschalten konnte, braucht kein Mensch, sieht aber cool aus.
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Ich glaube Waldhorn hat der Sohn von Bekannten meiner Eltern angefangen. Die ganze Familie hat sich wohl damals gefragt wie das kleine Kind das große Horn festhalten und mit seinen Fingern überall dran kommen soll. Ihm hat es wohl recht viel Spaß gemacht, nicht zuletzt weil der Entscheidung ein längerfristiges ausprobieren vieler Instrumente vorausging.
Ich denke beim Waldhorn vor allem an Wagner und da das Musik ist die mir gefällt verbinde ich mit dem Instrument schöne Musik. Allerdings muss ich es ja auch nicht spielen, üben oder den Speichel "raus schütten".