von baerschen » 01.06.2019
Huhu
@thias das kommt mir äußerst plausibel vor, und zwar ganz unwissenschaftlich aus eigener Erfahrung. Beim Klavierspielen z.B., wenn der „Richtige-Töne-Wachhund“ abschaltet und plötzlich eine gefühlte Verbindung zwischen Instrument und mir da ist, und das, was rauskommt, einfach nur schön klingt. Sobald da oben wieder was zu denken anfängt, wird‘s schwierig und klingt auch nicht mehr so gut. Oder beim Malen, da schalte ich oft sogar bewusst den Gedanken ans Malen ab, um dem Motiv quasi beim automatischen Entstehen zuzusehen, und gebe so wenige bewusste Impulse wie nur möglich. Ich vermute, das machen sehr viele Maler so. Wenn mir das gelingt, wird das Bild viel plastischer, als wenn ich bewusst meine Hand bewegen würde.
Wenn ich Texte schreibe, z.B. eine Geschichte, merke ich oft sehr stark, wie der Filter arbeitet und mir die Ideen aus dem Kopf saugt (warum auch immer Filter saugen...), und ganz besonders schlimm habe ich es während meiner Matheübungen in den ersten Semestern Physikstudium gemerkt. Da hat mein Gehirn oft einfach dicht gemacht, anstatt mir die Möglichkeit zu geben, einfach solange rumzuprobieren und/oder Intuition zu nutzen, bis ich eine Lösung gefunden habe. Ich denke, das ist bei vielen, die Mathe vermeintlich einfach nicht zu verstehen glauben, auch der Fall. (anderswo hab ich schon mal geschrieben, dass ich es für einen fatalen Fehler im Matheunterricht halte, gerade diese Blockade auszulösen.)
Lg Micha