[FDW15] Ageplay in der Öffentlichkeit

[ank]

Wie offen bist du mit deinem Ageplay in der Öffentlichkeit? Was empfindest du als zu viel und wo hast du das Gefühl, das muss eine Gesellschaft aushalten?

Die Frage der Woche ist offen bis zum 23.10.

[Pimpernuckel]

Wenn ich nicht mit Erwachsenen direkt interagieren muss und von nicht zu vielen Leuten beobachtet werde, blödele ich auch mal im Alltag so vor mich hin und mach mir nix draus. Allerdings bin ich da natürlich nicht in irgendwelchen besonders kindlichen Klamotten unterwegs und halt nur wegen meiner Inko gewindelt. Je nachdem, wie gut man dann die Leute kennt, kann man dass dann auch mal spielerisch und nicht so ernst gemeint z.B. bei der Physiotherapie einstreuen, wenn ich da mit meinem Therapeuten irgendwelche lustigen Übungen mache. Ich versuche natürlich schon, alles etwas unter Kontrolle zu halten und hab ja gottseidank auch ein Spielalter, wo man schon relativ angepasst und normal ist. ansonsten muss man eben immer weiter vorsichtig testen, wie weit man gehen kann.

Pimpernuckel

[Cookieundich]

Echtes Kleinsein schaffe ich nur in einer einigermaßen geschützten Umgebung, somit tut sich da in der Öffentlichkeit nicht sehr viel.

Meine Grenze würde dort liegen, wo ich durch mein Verhalten oder mein Aussehen in einem solchen Ausmaß gegen das verstoßen würde, was sozial akzeptiert ist, dass ich damit andere verstöre, belästige oder verängstige. Ich versuche, diese Grenze nicht zu überschreiten. Nicht nur in Bezug auf Ageplay, sondern ganz grundsätzlich. Das nennt man Rücksicht. (Solange ich nur leichte Verwunderung auslöse, fände ich das hingegen nicht sehr problematisch - das muss die Gesellschaft aushalten. Hat sie ja bei diversen Subkulturen auch ausgehalten.)

Subtile Ageplay-Verhaltensweisen, die nicht aufdringlich sind bzw. anderen nicht auffallen, wenn sie nicht besonders genau hinsehen, finde ich durchaus okay und mache ich auch mitunter, wenn ich mit meiner "Mami", meiner "Schwester" oder anderen Ageplayern unterwegs bin. Für Kleidung gilt eigentlich das selbe. Nonstandard/schräg ist okay, aber es gibt Grenzen des Akzeptablen. In Babykleidung herumzulaufen käme mir jedenfalls nicht in den Sinn, T-Shirts mit dem kleinen Maulwurf oder anderen kindlichen Motiven halte ich aber für unproblematisch, für eine Latzhose muss ich aber schon einigen Mut zusammennehmen, weil man so gut wie nie Männer in meinem Alter sieht, die eine tragen würden. Sichtbare Windeln kommen für mich nicht in Frage, unter der Kleidung mehr oder weniger erkennbare Windeln jedoch schon. Ich denke schon, dass ich das Recht habe, unter meiner Kleidung zu tragen was ich will, so lange ich damit keine Aufmerksamkeit errege und niemanden belästige.

[Cookieundich]

Ich sehe das sehr ähnlich wie Eedoo.

Windeln, durchaus auch dickere finde ich unproblematisch unter der Kleidung. Das ist meine persönliche Freiheit und niemand sollte sich daran stören, ob mein Po jetzt etwas dicker als normal ist und mein ganz leicht watschelig ist. (Das ist er sowieso, selbst wenn ich keine Windeln trage).

Auch Latzhosen und Kinder T-Shirts würde ich durchaus tragen. Das ist in Berlin jetzt auch nicht so sonderlich mutig. Da gibt es weit abgefahrenere Outfits an denen sich auch niemand stört.
Ansonsten bin ich eher zurückhaltend was das angeht. Sichtbare Schnuller oder Fläschen in der Öffentlichkeit sind nichts für mich.

Spannend finde ich die Frage nach Ageplay Verhalten bzw. Rollenspiele in der Öffentlichkeit. Wenn wir mit einer Gruppe Ageplayer in einem Spielzeugladen einfallen, dann wirkt das auf Aussenstehende bestimmt manchmal etwas komisch, was mich jetzt aber auch nicht stört. Man blödelt halt herum und zeigt echte Begeisterung für die schönen Spielsachen. Vermutlich mehr, als das bei Eltern und Grosseltern der Fall ist, die die Sachen für die Kleinen kaufen.

Wenn man im Rahmen eines Rollenspiels nach draussen geht, kann man die Rollenverteilung auch dort weiter beibehalten. Zum Beispiel kann der Little beim Überqueren der Strasse an die Hand genommen werden. Das ist unauffaellig und trotzdem ein schönes Zeichen, dass der Kleine eben auch draussen klein ist. Das ganze hat dann aber für mich auch seine Grenzen. Befremdlich wird es, wenn man sich dann in einem Tobsuchtsanfall auf den Bürgersteig schmeisst.

Viele Grüße
Linus

[Cookieundich]

Für mich passt es oft auch nicht die Öffentlichkeit. Dafür ist Ageplay für mich einfach etwas viel zu intimes - etwas was diese Intimität eines sehr beschränkten Personenkreises auch braucht. Und auch etwas, was gerade vom Reiz des Geheimnisses lebt: vielleicht kann ein Big sein Little herausfinden/fragen ob die Windel gewechselt werden muss. Aber für mich liegt der Reiz gerade in den geheimen Zeichen und Absprachen und Codewörtern zwischen zwei sich eben sehr nahestehenden Personen.

[Cookieundich]

Ich schließe mich da zu 100% Linus an. Ich finde es auch immer ganz amüsant, mit Freunden in Spielzeugläden zu stöbern, und auch die Mitarbeiter bei beispielsweise Build a Bear finden das immer sehr witzig.
Ansonsten geht's mir auch so, dass ich dickere Windeln und "kindliche" Kleidung nicht sonderlich schwierig finde in der Öffentlichkeit. Auch beim Einkaufen, wenn mein Daddy in der Rolle bleibt und sagt, ich darf jetzt keine Schokolade mehr mitnehmen, finde ich das nicht sonderlich schlimm - das nehmen wohl in den wenigsten Fällen Mithörer "ernst", wenn überhaupt. Generell verhalte ich mich im Alltag auch gern etwas verspielt und kindlich, was aber nicht direkt mit Kleinsein an sich zu tun hat - so wäre ich vermutlich auch ohne mein Little Me. Die Grenze sehe ich eher in offensichtlichen sexuellen Handlungen, oder würde ich jetzt irgendwelche Passanten absichtlich in mein "Spiel" hineinziehen. Zum Beispiel durch ansprechen in "kindlicher" Art und Weise, aber über das, wie ich mich allein verhalte, dürfen sich Leute gern wunden - geht die ja nix an.

Und meine Kleider lass ich mir sowieso von niemandem verbieten.