[FDW18] Trostessen

[ank]

Hast du aus deiner Kindheit ein Gericht, eine Knabberei oder Süßigkeit, die dich in schwierigen Zeiten tröstet oder deinem kleinen Teil in dir besonders viel Freude macht?

Die Frage der Woche ist offen bis zum 20.11.

[linus]

ja, das Essen von Mama ist schon irgendwie wichtig.
Ich glaube, das geht auch Leuten ohne ein "Kleines Ich" so, dass sie sich von einem Essen aus der Kindheit wieder in dieselbige entführen lassen.

Meine Familie hat Wurzeln in Böhmen und dem ehemaligen Jugoslawien. Entsprechend gab es da auch einige Gerichte, die aus der Richtung stammen. Für mich sind das die ganzen süssen Gerichte, die ich am ehesten mit meiner Kindheit verknüpfe. Wir haben das immer als Hauptgerichte mittags gegessen. Mein Vater wollte immer etwas herzhaftes als Hauptgericht. Aber da er mittags arbeiten war, konnten wir dann die ganzen süssen Sachen essen.

Ich erinnere mich da an Aprikosenknödel und Pflaumenknödel. Das ist ein Hefe oder Kartoffelteig, der dann mit Aprikosen, Pflaumen oder Pflaumenmus gefüllt ist. Dazu gab es Zimt, Zucker und braune Butter.

Oder Buchteln, in meinem Kochbuch stehen die als "Rohrnudeln". Das ist ein angereicherter Hefeteig mit Butter und Ei, dann so ähnlich wie Dampfnudeln geformt, aber in einer Auflaufform im Backofen gemacht, anstatt im Dampf. Dazu dann Vanillesauce

*leckerlecker*

[Pimpernuckel]

Hast du aus deiner Kindheit ein Gericht, eine Knabberei oder Süßigkeit, die dich in schwierigen Zeiten tröstet oder deinem kleinen Teil in dir besonders viel Freude macht?

Ist wohl eher eine Frage der Zubereitung. Ich mag z.B. ganz furchtbar diesen viel zu trockenen, pampigen Milchreis, den es in unseren Kindertagen immer gab, weil zu seligen DDR-Zeiten manchmal die Milch knapp war. Genauso hängt eben bei vielen anderen Dingen alles an der Rezeptur und wie es in der Familie immer gemacht wurde. Selbst bei vielen industriell hergestellten (Ost-)Produkten ist das genau das gleiche Ding. "Knusperflocken" haben früher einfach anders geschmeckt. Natürlich gibt es viele Produkte auch einfach gar nicht mehr.

Mal von diesen technischen Problemen abgesehen, hab ich aber kein spezifisches Trösterli. Dazu fluktuieren und variieren meine Fresslaunen zu stark. Mal kann ich massig Schokolade essen, dann wieder wochenlang nicht und bei allem anderen ist das genau so. Selbst im Kindermodus ist das nicht anders. Da bin ich auch zu sehr von unseren familiären Gewohnheiten um bäuerlichen/ ländlichen Umfeld geprägt. Da gab's eigentlich immer auch "was Richtiges" schon für die Kinder und es wurden nicht groß Extrawünsche abgewickelt.

Pimpernuckel

[eedoo]

Nicht wirklich. Es gibt zwar viele Gerichte, die mich trösten, aber die haben nicht unbedingt mit meiner Kindheit zu tun. Also Essen aus der Kindheit kann zwar ein schönes Gefühl auslösen (z.B. Kartoffelnudeln), aber es tröstet nicht mehr als anderes Essen mit den richtigen glücklich machenden Zutaten.