Unterschiede zwischen DD/MD und CG

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Juju17
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Unterschiede zwischen DD/MD und CG

von Juju17 » 17.05.2024

Hallo ihr Lieben,
ich möchte gerne eure Meinung zu einem gewissen Thema wissen.

Mir ist bei der Suche nach Daddys aufgefallen, dass viele ihre Rolle unterschiedlich interpretieren.
Die einen wollen sexuelle Aktivitäten wenn sie sich um ein Little kümmern und die anderen (ganz wenige) wollen sich einfach nur um das Little kümmern, ihm Liebe und Geborgenheit schenken ohne sexuelle Hintergedanken.

Manche bezeichnen sich als DD/MD (DaddyDom/ MommyDom) und manche als CG (Caregiver).

Viele tun es meines Erachtens nach leichtfertig ohne sich darüber Gedanken zu machen was es bedeutet. Ich weiß nicht, ob meine Sicht richtig ist, aber ich denke Folgendes:

DD/MD:
Sie wollen -wie es der Name schon sagt - einen deutlich dominanten Part einnehmen. Oftmals ist es auch mit BDSM verbunden und für diese Personen ist es schon eine sehr sexuelle Angelegenheit.
Sie scheuen sich nicht davor Strafen, vor allem in Form von Schmerzen, zu vergeben und wollen zeigen, dass sie "die Macht" über das Little haben.
Trotz allem sind sie auch liebevoll und behandeln das Little deren Littlealter entsprechend.

CG:
Sie kümmern sich um das Little und wollen ihm Liebe, Sicherheit und Geborgenheit schenken. Es sind keine sexuellen Absichten dahinter und es ist für sie ein erfüllendes Gefühl sich um ihr Little zu kümmern.
Gewalt ist eigentlich keine Strafe, die sie anwenden wollen. Wenn es überhaupt eine Bestrafung geben soll, dann vielleicht ein Verbot für irgendetwas.
Sie sind da um das Little evtl. im Alltag zu unterstützen und wollen ihm eine sichere Atmosphäre schaffen und mehr oder minder eine heile Welt.


Wenn man bei der Suche als Little nach einem Daddy oder einer Mommy nicht viele gezielte Fragen stellt, kann es so schnell zu Missverständnissen kommen und als hilfloses Little kann es gleich mal zu einem Horrortreffen werden und die Psyche ist nachhaltig geprägt, da man sich im Littlespace wie ein echtes Kind/ Baby fühlt und es somit sexuelle Gewalt erfahren hat.

Es ist total frustrierend zu wissen, dass viele nicht verstehen was sie wirklich sind und dann auch von anderen zu hören welche Horror-Erfahrungen sie gemacht haben, weil sie an einen DD und nicht an einen CG gelangt sind.


Was haltet ihr davon? Habt ihr solche Erfahrungen selbst schon gemacht oder schon von anderen gehört?

Es würde mich sehr interessieren.

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Andreas
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Re: Unterschiede zwischen DD/MD und CG

von Andreas » 19.05.2024

Würde nicht rein zwischen DaddyDom und Caregiver unterscheiden. ein Daddy gibts auch ohne das "Dom"

"Daddy" an sich halte ich für ein allgemeine Bezeichnung für den eben führenden Part der ein "Kleines" hat. und die extra-Bezeichnung, wie er das ausleben will :

Der Sugardaddy, der eine "Kleine" für Sex will und sie dafür bezahlt oder ihr immer teuere Sachen kauft als Gegenleisung,

Bei Daddy-Sissy, der eine Sissy will und sie auch dominiert führt und da ist wird Liebe durch sexuelles, durch Körperliebe "ausgeübt"

Der Daddydom wie du sagst, ist einer der Daddy ist aber dominieren will, wie auch immer das aussieht.

Ein Caregiver ist für mich persönlich der Begriff eines Beschützers und der Fürsorge gibt. So wie du auch schreibst.
Das ist für Little gut, dir rein das Klein-Sein für sich brauchen und einen eben Caregiver gern haben wollen, der dabei unterstützt bei der Versorgung.

Bei Daddy-Little, ist für mich der Daddy auch ein Caregiver, aber nicht nur. Er ist auch der, zu dem sich "Kleines" vertraut hingezogen fühlt , sich ankuschelt und liebhat seelisch. Kein reiner Versorger.

Selbst mag ich den Begriff Daddy und werde gern so genannt von einem Little, weil es mir was emotionales zurückgibt, wie eine Wertschätzung. Wie nennt ein Little eigentlich sein Beschützer wenn es nur ein Caregiver ist und nicht Daddy sagt ?

Stimmt was du schreibst, gutes genaues Abklären ist bei einer so emotional tiefen Sache auf jedenfall wichtig.
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Re: Unterschiede zwischen DD/MD und CG

von Leo1986 » 20.05.2024

Es ist, so denke ich immer ein Einzelfall...

So wie du auf eine Frage an 15 Personen 20 verschiedene Antworten bekommst.
Die Grenzen und Vorstellungen von dem was welches Kürzel bedeutet sind so weit auseinander, wie die Menschen unterschiedlich sind.
Und genau da fängt wohl das Problem mit der Bedeutung der einzelnen Begriffe an.

Ich bin auch auf einer fetish Seite angemeldet, auf der man angeben kann als was man sich sieht.
Und mir haben die Ohren geschlakkert, wer sich da alles als Daddy oder Litte bezeichnet hat. Das waren zu 99% Menschen, die mit den Begriffen überhaupt gar nichts anfangen können, sie aber ins Profil genagelt haben, weils sich wohl grade "cool" angehört hat.

Davon sprechen wir hier natürlich nicht, das ist klar. Aber es unterstreicht nochmal wie unterschiedlich die Menschen Begrifflichkeiten interpretieren.

Das wichtigste ist einfach vorher klar zu kommunizieren, wie weit es gehen darf und das es ein Signal oder Codewort gibt, bei dem sofort Ende ist.
Da kann man sich nennen wie man möchte, solange es für beide passt.

Liebe Grüße
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Re: Unterschiede zwischen DD/MD und CG

von Juju17 » 21.05.2024

Würde nicht rein zwischen DaddyDom und Caregiver unterscheiden. ein Daddy gibts auch ohne das "Dom"

"Daddy" an sich halte ich für ein allgemeine Bezeichnung für den eben führenden Part der ein "Kleines" hat. und die extra-Bezeichnung, wie er das ausleben will :

Der Sugardaddy, der eine "Kleine" für Sex will und sie dafür bezahlt oder ihr immer teuere Sachen kauft als Gegenleisung,

Bei Daddy-Sissy, der eine Sissy will und sie auch dominiert führt und da ist wird Liebe durch sexuelles, durch Körperliebe "ausgeübt"

Der Daddydom wie du sagst, ist einer der Daddy ist aber dominieren will, wie auch immer das aussieht.

Ein Caregiver ist für mich persönlich der Begriff eines Beschützers und der Fürsorge gibt. So wie du auch schreibst.
Das ist für Little gut, dir rein das Klein-Sein für sich brauchen und einen eben Caregiver gern haben wollen, der dabei unterstützt bei der Versorgung.

Bei Daddy-Little, ist für mich der Daddy auch ein Caregiver, aber nicht nur. Er ist auch der, zu dem sich "Kleines" vertraut hingezogen fühlt , sich ankuschelt und liebhat seelisch. Kein reiner Versorger.

Selbst mag ich den Begriff Daddy und werde gern so genannt von einem Little, weil es mir was emotionales zurückgibt, wie eine Wertschätzung. Wie nennt ein Little eigentlich sein Beschützer wenn es nur ein Caregiver ist und nicht Daddy sagt ?

Stimmt was du schreibst, gutes genaues Abklären ist bei einer so emotional tiefen Sache auf jedenfall wichtig.

Für mich ist "Caregiver" ein Überbegriff für Mommy und Daddy.


Ich würde mir einfach nur wünschen, dass jeder in sein Profil schreibt, ob die Dynamik für sie mit sexuellen Handlungen verbunden ist (Küssen, Petting, Sex (oral, "normal"), etc.) oder nicht.

Das würde beim Suchen und Finden so viel leichter machen.
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Re: Unterschiede zwischen DD/MD und CG

von Nordi » 23.05.2024

Hallo ihr Lieben,
ich möchte gerne eure Meinung zu einem gewissen Thema wissen.

Mir ist bei der Suche nach Daddys aufgefallen, dass viele ihre Rolle unterschiedlich interpretieren.
Die einen wollen sexuelle Aktivitäten wenn sie sich um ein Little kümmern und die anderen (ganz wenige) wollen sich einfach nur um das Little kümmern, ihm Liebe und Geborgenheit schenken ohne sexuelle Hintergedanken.

Manche bezeichnen sich als DD/MD (DaddyDom/ MommyDom) und manche als CG (Caregiver).

Viele tun es meines Erachtens nach leichtfertig ohne sich darüber Gedanken zu machen was es bedeutet. Ich weiß nicht, ob meine Sicht richtig ist, aber ich denke Folgendes:

DD/MD:
Sie wollen -wie es der Name schon sagt - einen deutlich dominanten Part einnehmen. Oftmals ist es auch mit BDSM verbunden und für diese Personen ist es schon eine sehr sexuelle Angelegenheit.
Sie scheuen sich nicht davor Strafen, vor allem in Form von Schmerzen, zu vergeben und wollen zeigen, dass sie "die Macht" über das Little haben.
Trotz allem sind sie auch liebevoll und behandeln das Little deren Littlealter entsprechend.

CG:
Sie kümmern sich um das Little und wollen ihm Liebe, Sicherheit und Geborgenheit schenken. Es sind keine sexuellen Absichten dahinter und es ist für sie ein erfüllendes Gefühl sich um ihr Little zu kümmern.
Gewalt ist eigentlich keine Strafe, die sie anwenden wollen. Wenn es überhaupt eine Bestrafung geben soll, dann vielleicht ein Verbot für irgendetwas.
Sie sind da um das Little evtl. im Alltag zu unterstützen und wollen ihm eine sichere Atmosphäre schaffen und mehr oder minder eine heile Welt.


Wenn man bei der Suche als Little nach einem Daddy oder einer Mommy nicht viele gezielte Fragen stellt, kann es so schnell zu Missverständnissen kommen und als hilfloses Little kann es gleich mal zu einem Horrortreffen werden und die Psyche ist nachhaltig geprägt, da man sich im Littlespace wie ein echtes Kind/ Baby fühlt und es somit sexuelle Gewalt erfahren hat.

Es ist total frustrierend zu wissen, dass viele nicht verstehen was sie wirklich sind und dann auch von anderen zu hören welche Horror-Erfahrungen sie gemacht haben, weil sie an einen DD und nicht an einen CG gelangt sind.


Was haltet ihr davon? Habt ihr solche Erfahrungen selbst schon gemacht oder schon von anderen gehört?

Es würde mich sehr interessieren.
Die Begrifflichkeiten würde ich genauso definieren wie Du.

Ich finde, es fehlt schon an geeigneten Plattformen für Littles und Caregiver, die keine sexuellen Handlungen im Little-Space möchten. KuMu möchte ja ausdrücklich keine Kontaktbörse sein. Für DD/MD gibt es sicher einige, für (einfache) CG fällt mir so keine ein.

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Re: Unterschiede zwischen DD/MD und CG

von FranzW » 23.05.2024

Hallo!

Ich finde diese starre Einteilung in sexuelle und nicht-sexuell wird der Komplexität des Themas Sexualität nicht gerecht.

In meinen Augen haben fast alle Menschen verschiedene Bedürfnisse, die man als mehr oder weniger sexuell betrachten kann. Das kann ein Vanilla-Sex-Drive sein, der darauf abzielt penetrativen Geschlechtsverkehr zu haben, oder ein Fetisch-Sex-Drive der darauf abzielt, einen bestimmten Gegenstand zu spüren wie etwa eine Windel oder diesesn Gegenstand an einer anderen Person zu sehen. Zusätzlich gibt es noch Bedürfnisse nach Zärtlichkeiten wie Küssen, Umarmen, Streicheln und Kuscheln. Die Grenze, ab wann man etwas als sexuell bezeichnet sind fließend.

Auch sind diese Bedürfnisse nicht ganz starr und können sich auch im Laufe des Lebens ändern, sei es durch Erlebnisse, Hormone oder Lebensumstände.

Viele männliche Windelfetischisten haben wenig Interesse an penetrativem Sex, ihr Vanilla-Sex-Drive ist also sehr gering. Das heißt aber noch lange nicht, dass sie keine sexuellen Gedanken hätten, wenn sie oder ihre Partner*innen Windeln tragen. Ganz im Gegenteil können sie sogar einen sehr starken Fetisch-Sex-Drive haben.

Das nächste sind die Rollen: Ein Mensch kann natürlich auch in sexuellen Rollenspielen unterschiedliche Rollen ausführen, oft ist aber das Interesse auf eine Rolle fixiert, etwa wenn sie mit einer sexuellen Phantasie zusammenhängt, die man gerne ausleben möchte. Das heißt aber nicht automatisch, dass man in dieser Rolle auch besonders begabt ist. Es kann sein, dass jemand gerne immer nur ein Little sein möchte, aber dennoch auch die Begabung dazu hätte, ein*e gute*r Caregiver*in zu sein. Aber auch Kombinationen mit anderen BDSM-Praktiken sind denkbar. Jemand kann auch abwechselnd Sklave*Sklavin und Caregiver*in sein oder Handler*in und Little

Eine weitere Ebene ist die Beziehungsform. Auch wenn in Mitteleuropa monogame Beziehungen am häufigsten sind, werden auch polyamore Beziehungen immer beliebter. Wenn Menschen sehr unterschiedliche sexuelle Bedürfnisse haben, kann es sinnvoll sein, diese mit unterschiedlichen Personen auszuleben.

Liebe Grüße,
FranzW
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Re: Unterschiede zwischen DD/MD und CG

von Chichibi » 26.05.2024

Ich bin kein Freund von zu engen Schubladen.

Tendenziell sehe ich es ähnlich wie du, Juju17. Aber in der Realität ist diese Unterscheidung zu simpel, zu schwarz/weiß. Zumal sich beide Beschreibungen gar nicht widersprechen müssen. Man kann beides gleichzeitig oder auch etwas dazwischen sein.

Menschen können BDSMer sein, aber dennoch nonsexuell und non-kinky im Little Space. Menschen können sich als nonsexuell Age Regressor sehen, wünschen sich aber Bestrafungen im Little Space. Mache mögen gar kein BDSM, aber zärtlichen Sex im Little Space. Und manche mögen mal Daddykink-Sex und ein ander mal nonsexuellen Little Space.

Für mich sind diese Labels eher eine Frage dessen, womit man sich besser identifizieren kann. Ein Daddy / eine Mommy ist eher eine Eltern-Figur und hat dadurch eine gewisse Autorität. Ein Caregiver ist, wörtlich übersetzt, ein Pfleger und emotional mehr auf Augenhöhe. Manche Menschen lehnen Begriffe wie „Daddy“ auch einfach ab, weil es sie an Inzest erinnert oder die alt fühlen lässt. Dazu kann man CG auch einfach als geschlechtsneutrale Bezeichnung nehmen, ohne etwas über Sexualität auszusagen. Und dann gibt’s ja noch solche, die sich weder als Daddy/Mommy noch als CG Labeln wollen, sondern ganz andere Begriffe bevorzugen.

Ich muss ehrlich sagen, dass mich diese strikte Trennung echt stört. Ständig versuchen andere Menschen, mich oder meinen Mann in eine Schublade zu stecken, in der wir uns nicht sehen.

Mein Mann ist mein Daddy und mein Dom, er hat die komplette Entscheidungsgewalt, wir haben ein permanentes Machtgefälle. Wir leben BDSM, im Alltag und beim Sex geht es also durchaus um Macht. Daddy halt.

Und trotzdem ist mein Little Space für uns beide absolut nonsexuell und auch Strafen wären in dieser Zeit absolut tabu. Das Kleinsein ist absolut nicht sexuell motiviert. Hier würde die Beschreibung eines CGs eindeutig besser passen.

Was ist er denn nun? Daddy oder CG? Dominanter CG? Dom und CG? 🤔 Menschen sagen, er ist mein CG, weil der Little Space nonsexuell ist. Andere sagen, es ist Kink, weil wir auch BDSM mögen, also trotzdem sexuell.

Für mich hat einfach niemand zu urteilen, wie man sich labelt. Mein Daddy ist mein Daddy und er hat sich auch vor unserer Beziehung als Daddy bezeichnet. Auch und gerade im Little Space ist er mein Daddy. Weil er die Verantwortung trägt, die Führung übernimmt, aber dennoch sehr auf mich eingeht. Weil ich zu ihm aufsehe, ihm vertraue und er alles hinbekommt, was ich (in diesen Momenten) nicht schaffe. Ich könnte von ihm nicht als „mein CG“ reden, weil sich das für mich so distanziert anfühlt. Und genauso kann jeder andere Mensch für sich überlegen, welches Label er/sie/they nutzen möchte.
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Re: Unterschiede zwischen DD/MD und CG

von Juju17 » 26.05.2024

Ich bin kein Freund von zu engen Schubladen.

Tendenziell sehe ich es ähnlich wie du, Juju17. Aber in der Realität ist diese Unterscheidung zu simpel, zu schwarz/weiß. Zumal sich beide Beschreibungen gar nicht widersprechen müssen. Man kann beides gleichzeitig oder auch etwas dazwischen sein.

Menschen können BDSMer sein, aber dennoch nonsexuell und non-kinky im Little Space. Menschen können sich als nonsexuell Age Regressor sehen, wünschen sich aber Bestrafungen im Little Space. Mache mögen gar kein BDSM, aber zärtlichen Sex im Little Space. Und manche mögen mal Daddykink-Sex und ein ander mal nonsexuellen Little Space.

Für mich sind diese Labels eher eine Frage dessen, womit man sich besser identifizieren kann. Ein Daddy / eine Mommy ist eher eine Eltern-Figur und hat dadurch eine gewisse Autorität. Ein Caregiver ist, wörtlich übersetzt, ein Pfleger und emotional mehr auf Augenhöhe. Manche Menschen lehnen Begriffe wie „Daddy“ auch einfach ab, weil es sie an Inzest erinnert oder die alt fühlen lässt. Dazu kann man CG auch einfach als geschlechtsneutrale Bezeichnung nehmen, ohne etwas über Sexualität auszusagen. Und dann gibt’s ja noch solche, die sich weder als Daddy/Mommy noch als CG Labeln wollen, sondern ganz andere Begriffe bevorzugen.

Ich muss ehrlich sagen, dass mich diese strikte Trennung echt stört. Ständig versuchen andere Menschen, mich oder meinen Mann in eine Schublade zu stecken, in der wir uns nicht sehen.

Mein Mann ist mein Daddy und mein Dom, er hat die komplette Entscheidungsgewalt, wir haben ein permanentes Machtgefälle. Wir leben BDSM, im Alltag und beim Sex geht es also durchaus um Macht. Daddy halt.

Und trotzdem ist mein Little Space für uns beide absolut nonsexuell und auch Strafen wären in dieser Zeit absolut tabu. Das Kleinsein ist absolut nicht sexuell motiviert. Hier würde die Beschreibung eines CGs eindeutig besser passen.

Was ist er denn nun? Daddy oder CG? Dominanter CG? Dom und CG? 🤔 Menschen sagen, er ist mein CG, weil der Little Space nonsexuell ist. Andere sagen, es ist Kink, weil wir auch BDSM mögen, also trotzdem sexuell.

Für mich hat einfach niemand zu urteilen, wie man sich labelt. Mein Daddy ist mein Daddy und er hat sich auch vor unserer Beziehung als Daddy bezeichnet. Auch und gerade im Little Space ist er mein Daddy. Weil er die Verantwortung trägt, die Führung übernimmt, aber dennoch sehr auf mich eingeht. Weil ich zu ihm aufsehe, ihm vertraue und er alles hinbekommt, was ich (in diesen Momenten) nicht schaffe. Ich könnte von ihm nicht als „mein CG“ reden, weil sich das für mich so distanziert anfühlt. Und genauso kann jeder andere Mensch für sich überlegen, welches Label er/sie/they nutzen möchte.
Naja, Du hast es ja nun gerade selbst differenziert.

Das BDSM ausleben ist ja dann nochmal eine andere Sache.
Und ich behaupte mal, dass niemand im Littlespace "Caregiver" sagt, sondern Mommy oder Daddy.
Trotzdem sind diese ja Caregiver.

Und ja. In eurem Fall ist Dein Mann Dom und Caregiver (genauer gesagt Daddy). Aber kein Daddy Dom, weil es nonsexual ist, wenn Du im Littlespace bist.

Ich finde schon, dass man das differenzieren sollte, weil es so oft zu Missverständnissen kommt, die dann auch böse ausgehen können.
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Re: Unterschiede zwischen DD/MD und CG

von Juju17 » 26.05.2024

Hallo!

Ich finde diese starre Einteilung in sexuelle und nicht-sexuell wird der Komplexität des Themas Sexualität nicht gerecht.

In meinen Augen haben fast alle Menschen verschiedene Bedürfnisse, die man als mehr oder weniger sexuell betrachten kann. Das kann ein Vanilla-Sex-Drive sein, der darauf abzielt penetrativen Geschlechtsverkehr zu haben, oder ein Fetisch-Sex-Drive der darauf abzielt, einen bestimmten Gegenstand zu spüren wie etwa eine Windel oder diesesn Gegenstand an einer anderen Person zu sehen. Zusätzlich gibt es noch Bedürfnisse nach Zärtlichkeiten wie Küssen, Umarmen, Streicheln und Kuscheln. Die Grenze, ab wann man etwas als sexuell bezeichnet sind fließend.

Auch sind diese Bedürfnisse nicht ganz starr und können sich auch im Laufe des Lebens ändern, sei es durch Erlebnisse, Hormone oder Lebensumstände.

Viele männliche Windelfetischisten haben wenig Interesse an penetrativem Sex, ihr Vanilla-Sex-Drive ist also sehr gering. Das heißt aber noch lange nicht, dass sie keine sexuellen Gedanken hätten, wenn sie oder ihre Partner*innen Windeln tragen. Ganz im Gegenteil können sie sogar einen sehr starken Fetisch-Sex-Drive haben.

Das nächste sind die Rollen: Ein Mensch kann natürlich auch in sexuellen Rollenspielen unterschiedliche Rollen ausführen, oft ist aber das Interesse auf eine Rolle fixiert, etwa wenn sie mit einer sexuellen Phantasie zusammenhängt, die man gerne ausleben möchte. Das heißt aber nicht automatisch, dass man in dieser Rolle auch besonders begabt ist. Es kann sein, dass jemand gerne immer nur ein Little sein möchte, aber dennoch auch die Begabung dazu hätte, ein*e gute*r Caregiver*in zu sein. Aber auch Kombinationen mit anderen BDSM-Praktiken sind denkbar. Jemand kann auch abwechselnd Sklave*Sklavin und Caregiver*in sein oder Handler*in und Little

Eine weitere Ebene ist die Beziehungsform. Auch wenn in Mitteleuropa monogame Beziehungen am häufigsten sind, werden auch polyamore Beziehungen immer beliebter. Wenn Menschen sehr unterschiedliche sexuelle Bedürfnisse haben, kann es sinnvoll sein, diese mit unterschiedlichen Personen auszuleben.

Liebe Grüße,
FranzW

Das ist ja logisch, was Du da sagst. Die Sexualität ist ja vielfältig und zum einen kann man mehrere Kinks haben und zum anderen kann man auch Vanilla Sex haben wollen.

Aber das ist ja ein anderes Thema.
Es geht mir da nur um diese Caregiver-Little/ Daddy (Mommy) Dom-Little Dynamik.
Dieser eine Teil einer individuellen Sexualität.

Ich habe auch verschiedene Kinks und alle sind mit sexuellen Handlungen verbunden, aber die CGLG Dynamik eben nicht.
Und das ist super wichtig zu trennen und direkt am Anfang zu sagen, was die Erwartungen in der Dynamik sind.

Man kann nicht immer wischi-waschi durchs Leben gehen und dann mal schauen was passiert. Das kann der Psyche schaden.

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Re: Unterschiede zwischen DD/MD und CG

von Nordi » 26.05.2024

Ich finde, im Großen und Ganzen unterscheiden sich die Beiträge gar nicht so groß voneinander.

Wichtig ist doch nur, dass man die essentiellen Punkte im Vorfeld bespricht. Insb. vermutlich, ob der Little-Space sexuell oder eben nicht sexuell sein soll. Und ob man eine permanente Beziehung möchte oder "nur" gelegentliche Treffen im Space. Letztlich muss diese aber jede Person für sich definieren.

Abseits dieser essentiellen Punkte wäre glaube ich auf beiden Seiten häufig ein bisschen mehr Toleranz wünschenswert. Vielleicht würden dann häufiger Menschen zueinander finden.

Kleines Beispiel: ich persönlich mag den Begriff "Daddy" nicht sonderlich und finde "Papa" oder "Papi" schöner. Ich hatte allerdings mal eine Caregiver/Little Beziehung, bei der es dem Little wichtig war mich "Daddy" zu nennen. Da ist dann bspw. die Frage, ob die Bezeichnung eine so wichtige Angelegenheit ist, dass man deswegen auseinander geht. Und so gibt es sicherlich viele kleine Beispiele.
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Re: Unterschiede zwischen DD/MD und CG

von Chichibi » 26.05.2024

Naja, Du hast es ja nun gerade selbst differenziert.
Ja schon, Daddy/Mommy und CG sind keine direkten Synonyme. Sonst könnte man eines der Worte ja auch einfach streichen. Aber es ist eben eine persönliche Differenzierung. Andere Menschen sehen das etwas anders als ich. Ich fordere außerdem niemanden auf, es auf die selbe Art und Weise zu differenzieren, wie ich es tue.
Ich finde schon, dass man das differenzieren sollte, weil es so oft zu Missverständnissen kommt, die dann auch böse ausgehen können.
Aber trotzdem legt jeder diese Begriffe für sich anders aus. Es gibt kein schwarzes BDSM-Buch und auch kein regenbogenfarbenes Ageplay-Buch. Es gibt keine DIN Normen und keinen expliziten Brockhaus für diese Dinge. Egal was du machst, es wird immer Menschen geben, die diese Begriffe etwas anders auslegen, als du. Ich bin einer davon.

Natürlich kann man darüber reden und diskutieren, was welche Begriffe bedeuten. Genau das machen wir hier ja. Aber das Ziel sollte es nicht sein, eine einheitliche Definition durchzusetzen.
In eurem Fall ist Dein Mann Dom und Caregiver (genauer gesagt Daddy). Aber kein Daddy Dom
Ich hoffe, das ist einfach deine Meinung, als Antwort auf meine (eher rhetorisch gemeinten) Fragen. Und kein Versuch, uns unsere Labels abzusprechen.

Ganz schlau werde ich daraus aber auch nicht. 🙈Du differenzierst in deinem EP zwischen DD und CG. Daraus geht nicht hervor, dass es für dich einen Unterschied zwischen Daddy und Daddy Dom gibt. Für mich klang das in deinem EP synonym.

Und sorry, aber Aussagen wie „Dom und Daddy, aber kein Daddy Dom“ sollen klar sein und sorgen nicht für Missverständnisse? 🙈
Aber kein Daddy Dom, weil es nonsexual ist, wenn Du im Littlespace bist.
Ich respektiere deine Meinung und Ansichten. Wie gesagt kann ja jeder die Labels für sich definieren, wie er meint. Aber ich teile deine Meinung nicht. Ein Daddy Dom definiert sich doch nicht dadurch, dass er Sex im Little Space will. In vielen Fällen mag das stimmen, aber eben nicht in allen. Meine Meinung.

Ich bezeichne meine Beziehung als DDlg, mein Mann ist mein Daddy Dom, ich sein Little Girl. Warum? Weil Daddy Dom eine „Rolle“ innerhalb des BDSM ist, eine besondere Unterkategorie von Dom. DDlg ist eine Beziehungsdynamik innerhalb des BDSM, kein rein sexuelles Rollenspiel (für manche ist es das), sondern (auch) Dynamik im Alltag. Das sagt nichts darüber aus, wie man den Little Space gestaltet. Das sagt nicht mal aus, ob man überhaupt einen Little Space hat. Früher war es und ist auch heute in manchen Ecken normal, dass der Little Space im DDlg nonsexuell sein kann.

Ich bin immer Little, nicht nur im Little Space. Das ist Teil meines Wesens. So wie das Dominante und das Fürsorgliche immer Teil des Wesens meines Mannes sind. Daddy und Dom ist für uns nichts, das sich klar voneinander trennen lässt. Sondern beides ist omnipräsent, auch wenn vielleicht mal die eine, mal die andere Facette mehr im Fokus steht. Im Alltag hat er Macht über mich, nutzt diese aber auch gezielt, um mir Sicherheit und Geborgenheit zu geben. Hier vermischt sich BDSM und Little-sein. Aber es geht nicht um Sex, sondern es geht um Liebe. Das ist, was einen Daddy Dom für mich ausmacht. Unsere Dynamik ist eine andere als bei anderen Dom-/Sub-Paaren, anders als Domestic Discipline und anders als in einer Master/Slave-Beziehung. Auch wenn alles davon ein Machtgefälle im Alltag beinhaltet, so sind die Dynamiken unterschiedlich. Wir haben eine eher väterliche/kindliche-Dynamik. Um das klar zu benennen braucht es ein eigens Label. Und dieses Label ist eben DDlg.

Und klar, solange Menschen Dinge behaupten wie, DDlg sei immer total sexuell und mit harten Strafen oder Ageplay sei immer ein Rollenspiel (und man fühle sich nicht wirklich klein) oder Regeln und Strafen seien kein BDSM und deshalb für nonsexusl Little Space geeignet etc. – und es Menschen gibt, die das einfach sehen, solange kommt es auch zu Missverständnissen. Und wenn man denkt, es gäbe nur die eine (die eigene) Ansicht, dann können diese Missverständnisse natürlich (!) auch böse enden.

Deswegen sollte man sich einfach nicht stumpf auf Labels verlassen. Sondern miteinander reden, nachfragen, sich und die eigenen Wünsche erklären. Und vielleicht auch mal andere Ansichten als das sehen, was es ist: eine andere Ansicht. Nur weil sie anders ist, ist sie dadurch nicht falsch.
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