Ich habe schon oft eine ablehnende Reaktion, wenn es um Sexualitäts-Diskussionen ging, erlebt. Auch Menschen, die sonst nicht nur Vanilla wirken, betrachten solche Spielarten oft als Teufelszeug. Ich glaube das hängt vielleicht damit zusammen das so was wie Windeln und Ausscheidungen natürlich verknüpft werden. Ekel vor unseren Ausscheidungen wird uns schließlich anerzogen. Dass das ohne Erziehung nicht so ist, sieht man ziemlich gut an Hunden.
Außerdem glaube ich dass manche den Unterschied zwischen Autonepophilie und Pädophilie nicht kennen oder nicht verstehen. In solchen Diskussionen äußere ich mich am meistens so, dass es doch viel schlimmere Dinge gibt und dass man doch gegenüber Leuten, die sonst niemand etwas tun, immer tolerant sein sollte.
Vor nicht allzu langer Zeit hatte ich eine sehr unangenehme Situation. Wenn dieses Thema nämlich in einem kleinen Kreis, in dem es keine Ausweichmöglichkeit gibt, angesprochen wird, kann ich manchmal gegen ein Erröten nichts tun. So war das einmal bei mir in der Arbeit. Ich habe nur weibliche Kollegin, Mitarbeiter und Chefin. Erst konnten wir drüber lachen und es kam die Anmerkung von einer Mitarbeiterin, dass das auf einem Openair ja ganz praktisch wäre. Ich konnte noch scherzhaft darauf antworten, dass da "shake your tail Feather" eine völlig neue Bedeutung bekommt, aber dann merkte ich doch, wie in mir die Röte hochstieg. Ich hatte zum Glück noch einen Termin außer Haus und sagte dann, ich müsste jetzt los. Ich glaube jedoch schon, dass die anderen das sehr wohl bemerkt haben. Ich hasse solche Situationen. Es ist aber nicht so, dass seit diesem Zeitpunkt irgendjemand komisch zu mir wäre oder noch mal nachgefragt hätte.
Ansonsten passieren mir selten Dinge, wo ich die Kontrolle über die Situation irgendwie verliere.
In Sachen Unterscheidung vonn Autonepiophilie und Pädophilie für Aussenstehende ist meiner Meinung nach immer noch Aufklärungsbedarf vorhanden. Meiner Meinung nach bestehen hier natürlich große Gegensätze. Wenn man sich jedoch das Web-Angebot mit ABDL Bildern ansieht, muss einem auffallen, dass viele der Models schon sehr minderjährig wirken. Was in jedem Fall für Aussenstehende eine Parallele damit darstellt, ist die Meinung beider Vertreter der Gruppen, dass sie Kinder besser verstehen als nicht betroffene Erwachsene und sich ihnen auf Augenhöhe nähern können. Hierzu gab es in DLF neulich einen guten Beitrag, den ich auf Wunsch gerne verlinke. Ich denke, dass den Unterschied ausmacht, dass wir gerne in so einer Situation auch in das Kindsein zurückflüchten möchten und unsere Stimulation, wie sie auch immer geartet sein mag, genau von diesem bekommen. Bei der Pädophilie steht das andere Kind im Fokus des Interesses. Erstmal sieht das aber grob betrachtet ziemlich ähnlich aus, weil sich beide auf das Kind sein einlassen. Da das andere Kind für uns jedoch nur Spielpartner ist und wir eher eine "Bemutterung " suchen, die uns ein Kind ja nicht bieten kann, lässt sich das fehlende Interesse zum Glück gut erklären.
Trotzdem habe ich Angst davor, mich auch bei guten Freunden zu outen, weil es erstens schwer ist, das alles zu erklären und zweitens weil ein Missverständnis nie ausgeschlossen ist. Selbst Angelegenheiten wie Ekel (wie, du machst in die Windel?) sind argumentativ wenig beeinflussbar.
Ergänzung:
Hier noch der Link zum Beitrag, weil ich wohl nicht der einzige war der den Beitrag interessant fand auch und vor allem weil es woanders schon den Beitrag "Sind Littles vielleicht auch die besten Mamis/ Papis?" gibt.
http://www.deutschlandfunk.de/wie-paedo ... _id=409310