Gut, solche Extremfälle sind aber nun heute zumindest in Dtl. eher selten cvetoslava. Ich kann mir auch nur schwer vorstellen, das der Ursprung für die Mehrheit in spezifischen traumatischen Erlebnissen liegt, allerdings kenn ich nicht viele so gut, das ich mich da aus dem Fenster lehnen will.
Ich hab manchmal eher die Theorie, das viele Leute aus verschiedenen Gründen die Kommunikation mit anderen verlernt haben oder nicht mehr vertrauen wollen und sich isolieren, unter anderem durch das Internet und eine auf Normalität und Erfolg fixierte Gesellschaft.
Die menschliche Nähe, also tiefgehende Freundschaften und Partnerschaften, die Geborgenheit geben, werden dann mit irgendwas ersetzt. Bei ABs/ACs scheint es z.b. als würde man die Erinnerung an die eigene Kindheit konservieren bzw. vielleicht auch die Phantasie von der perfekten Kindheit ausleben und daraus seine Bedürfnisse decken, statt einfach die nächsten Schritte zu machen, das lässt sich aber definitiv so nicht in Stein meißeln/verallgemeinern.
Was mir jetzt schon für eine Anzahl von Leuten über den Weg lief, die mit 20+ keinerlei zwischenmenschliche Erfahrungen gesammelt haben und mangels dessen auch kein Interesse dran haben(sie wissen ja nicht was ihnen fehlt) und in dem Zuge natürlich auch keinen festen Partner brauchen, kann ich nicht mehr zählen. Ich find es furchtbar, wenn jemand zu nicht mehr in der Lage ist als platonischen Bekanntschaften, kann aber auch niemandem einen Vorwurf machen, der damit halt glücklich ist.
Das betrifft auch, ich nenn es jetzt mal "klassische Erwachsene", die einfach festlegen was geht und was nicht und damit auf ihre Weise auch den Weg zu bedeutungsvollen Partnerschaften/Freundschaften verbauen, weil es ja hinderlich ist.
Ich denk mir so: Wenn ich mich so einigle, das mich niemand verletzen kann, dann ist es als wär ich der einzige von meiner Spezies auf diesem Planeten. Und so kommt es, das ich Ausserirdischer auf diesem Planeten bin, der darauf wartet, das iwann ein Raumschiff vorbei kommt und ihn abholt
...
Im Zuge der Diskussion, nachdem ich noch mehr Beiträge gelesen hab und etwas vor mich hin philosophiert hab, kann ich zu mir selbst noch sagen, das bei mir auch jegliche Tendenzen einfach Teil meiner Persönlichkeit sind und nicht ihren eigenen Space haben. Manchmal hab ich eine ziemlich kindliche Albernheit und Verspieltheit. Der Teil von mir kann ziemlich befreiend sein, weil er mir aus irgendeinem Grund immer wieder positive Ausblicke auf das Leben ermöglicht, egal was gerade so los ist. Da ist vielleicht 1/10 von mir und ich kann eig. alle 10 ziemlich gut voneinander abgrenzen. Während ich den ein oder anderen von "denen" auch einfach mal in die stille Ecke setzen kann, möchte ich keinen Teil von mir missen.
Eine Minderheit von "denen", wo der kindliche Teil auch dazu gehört, ist z.b. dafür verantwortlich, das ich anderen Menschen, die mir begegnen, lieber erst mal Vertrauen schenke und dann sehe was die damit anstellen. Manche würden das vielleicht als naiv bezeichnen, aber für mich ist es eine bewusste, in gewissem Sinne demokratische, Entscheidung und oft bringt es mich weiter als 5 Jahre oberflächliches Gequatsche, ohne das ich das Gefühl hab dadurch zu verlieren.
Ich bin über die 10 Stimmen in meinem Kopf ganz froh, weil es mir auf jede Situation auch bis zu 10 Perspektiven gibt und ich damit Überlebensskills habe wie eine Küchenschabe. Die Verarbeitung von so viel hin und her ist allerdings manchmal bisschen komplex, so verstehen andere manchmal nicht was ich jetzt eig. gerade denke oder will, wenn da plötzlich irgendwas komplett aus dem Kontext gerissenes kommt^^. Manchmal kommt manches auch beim Versuch es eineindeutig zu formulieren so raus, das es arrogant und extrem klingt, man hat es nicht leicht mit mir^^.
Wenn es irgendwann Psychonomen gibt, würd ich gern mal raus finden wie das alles so zustanden kommt und funktioniert...
Wenn du mich brauchst, ich bin im Kühlschrank.