Gegensatzpaare, die zu Abgrenzung führen können

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FranzW
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Gegensatzpaare, die zu Abgrenzung führen können

von FranzW » 08.03.2020

Hallo!

Vor einiger Zeit gab es ja einen Thread[1] darüber, wie viel Abgrenzung sinnvoll ist. Nun möchte ich den Spieß umdrehen und fragen, was zu Abgrenzung führen kann. Hintergrund ist unter anderem, dass ich kürzlich erst wieder den Diversitätsbericht von meiner Arbeitsstelle gelesen habe und dort wurden unter anderem Gegensatzpaare gesucht, die zur Gruppenbildung und Ausgrenzung führen könnten. Auf der Arbeit waren das beispielsweise Linux vs. Microsoft oder "alter Arbeitsvertrag" vs. Kollektivvertrag.

Jetzt möchte ich ein paar Gegensatzpaare vorstellen, von denen ich mir vorstellen könnte, dass sie in unserer Gruppe relevant sein könnten und möchte Euch einerseits fragen, ob ihr findet, dass sie tatsächlich Trennlinien sind oder ob wir sie ohnedies überwunden haben. Außerdem lade ich natürlich ein, selbst Gegensatzpaare zu finden.

Die von mir erdachten Gegensatzpaare (bzw. allgemeine Gegensatztupel) sind:

Windelfetisch vs. Regression
Nur im Schlafzimmer ausleben - auch im Club ausleben - auch draußen ausleben
niemandem erzählen - Familie / gute Freunde sind eingeweiht
Kink ist nur kleiner Teil des Lebens - Fetischorientierte Lebensweise
In Ausbildung - in Beruf - arbeitslos - in Pension
Gar keine Windel - Windel anziehen aber nicht verwenden - Windel nur für's kleine Geschäft - Windel auch für das große Geschäft
Stoff - CF - Plastikoberfläche
Bemühen nach korrekter Rechtschreibung - Grammatik - Schreiben und Absenden ohne Korrekturlesen
Diskrete Windel - dickes Windelpaket
Gar keine Fotos - keine Facepics - auch Facepics

Auch zu Nachfragen zu den genannten Paaren bzw. Diskussionen darüber bin ich zu haben.

Liebe Grüße aus Niederösterreich!

[1] viewtopic.php?f=22&t=2369
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Re: Gegensatzpaare, die zu Abgrenzung führen können

von Himmelsblaukalibrierer » 13.03.2020

Nur im Schlafzimmer ausleben - auch im Club ausleben - auch draußen ausleben
Als kleine Variation: ausleben wenn es passt - 24/7 ausleben
(auch wenn man es nur hin und wieder macht kann man ja mit Windel oder mit Little-Kleidung rausgehen)

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Re: Gegensatzpaare, die zu Abgrenzung führen können

von baerschen » 14.03.2020

Huhu,

erstmal quasi offtopic zu Rechtschreibung vs. Fehler. Das Thema ist mir sehr wichtig: Mir ist sehr wichtig, dass Leute, die nicht gut rechtschreiben können, das selbe Recht zu schreiben haben wie Germanistikprofessoren. Die Arroganz, sie zu kritisieren, stößt mir immer wieder sehr bitter auf. Hier habe ich das noch nicht erlebt, und dafür bin ich dankbar.

Jetzt aber on topic: Für mich läuft vieles auf das Gegensatzpaar „Aufgeschlossenheit vs. Toleranz“ heraus.

Wie jetzt: Gegensätze? Ja, wenn man die Begriffe wörtlich nimmt. Im weiteren Sinne ist Toleranz natürlich sehr erstrebenswert. Z.B. im Umgang mit „Randgruppen“ ist Toleranz sozusagen eine gesellschaftliche Minimalforderung. Aber genaugenommen sind beide Begriffe, Toleranz sowie Randgruppe, diskriminierend. Letzterer schon wörtlich (Rand vs. Mitte), ersterer implizit (jemanden zu ertragen, grenzt diese Person aus). Ich benutze beide Begriffe im weiteren Sinn dennoch, aber mit einer gewissen inneren Hammschwelle.

Den Begriff Aufgeschlossenheit sehe ich wiederum als eine Geisteshaltung, die sich gerade dem Anderssein zuwendet: Jede „Randgruppe“, aber auch jede „Mainstream-Gruppe“, bringt ihren ganz eigenen Erfahrungsschatz mit. Aufgeschlossen zu sein, heißt, die eigene Hemmschwelle zu überwinden und sich aktiv mit dem Anderssein auseinanderzusetzen (im Positiven wie im Negativen, man darf auch Vorbehalte haben und im Gespräch äußern!)

Und damit wäre ich natürlich bei unseren Themen angekommen. Beispiel „Fetisch - Regression“:

Wenn ich CGLRE lebe, werde ich automatisch damit konfrontiert, dass es eine ganze Bandbreite von CGL ohne RE bis zum reinen Fetisch gibt. Vielleicht wäre meine erste Reaktion Ablehnung, also klare Abgrenzung, Ziehen einer roten Linie. Sie kann auch Toleranz oder Akzeptanz sein, also das Hinnehmen der Tatsache, dass es „die anderen“ gibt. Das ist ok und verständlich, aber immer noch eine Abgrenzung. Wenn ich aber aufgeschlossen und offen, interessiert, für das Anderssein bin, kann sich mein ganzes Leben ändern. Meistens bereichernd. Und meine eigene Position im Leben wird mir klarer, es ist also auch eine Selbsterfahrung.

Lg Micha

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Re: Gegensatzpaare, die zu Abgrenzung führen können

von FranzW » 14.03.2020

Huhu,

erstmal quasi offtopic zu Rechtschreibung vs. Fehler. Das Thema ist mir sehr wichtig: Mir ist sehr wichtig, dass Leute, die nicht gut rechtschreiben können, das selbe Recht zu schreiben haben wie Germanistikprofessoren. Die Arroganz, sie zu kritisieren, stößt mir immer wieder sehr bitter auf. Hier habe ich das noch nicht erlebt, und dafür bin ich dankbar.
Dem könnte man nun entgegenhalten, dass es hier auf KuMu im Vergleich nur wenige Bilder und meines Wissens nach auch keine Videos gibt, sondern die Inhalte im Wesentlichen aus Texten bestehen und diese auch eher nicht in leichter Sprache verfasst sind. Da schafft man sich schon dadurch ein ausgewähltes Publikum und hat in weiterer Folge natürlich keine Probleme. Das ist jetzt ungefähr so, als würde man an einem humanistischem Gymnasium mit Latein und Altgriechisch betonen, dass man selbstverständlich auch Kinder mit Rechtschreib- oder Grammatikschwäche aufnimmt.

Im Übrigen habe ich auch absichtlich vom Bemühen um korrekte Rechtschreibung geschrieben. Dies kann auch auf unterschiedliche Weise bewerkstelligt werden. Wenn jemand aufgrund einer diagnostizierten Legasthenie weiß, dass er*sie Gefahr läuft, schlecht lesbare Texte zu produzieren, kann er*sie ja auf verschiedenste Hilfsmittel zurückgreifen. Das geht von Korrektursoftware bis hin zu Text-To-Speech-Lösungen, bei der die Software selbst korrekte Sätze baut.

Aber natürlich ist es schwierig eine Grenze zu ziehen, wo man Faulheit oder Ignoranz als schlechtes Benehmen durchaus kritisieren kann und wo man Rücksicht auf Schwächen nehmen muss. Aus Erfahrung aus diesem und einem anderen Forum kann ich jedoch sagen, dass wenn sich jemand ordentlich vorstellt und auch auf seine*ihre Handicaps hinweist, es zu keinen Konflikten kommt.
Jetzt aber on topic: Für mich läuft vieles auf das Gegensatzpaar „Aufgeschlossenheit vs. Toleranz“ heraus.

Wie jetzt: Gegensätze? Ja, wenn man die Begriffe wörtlich nimmt. Im weiteren Sinne ist Toleranz natürlich sehr erstrebenswert. Z.B. im Umgang mit „Randgruppen“ ist Toleranz sozusagen eine gesellschaftliche Minimalforderung. Aber genaugenommen sind beide Begriffe, Toleranz sowie Randgruppe, diskriminierend. Letzterer schon wörtlich (Rand vs. Mitte), ersterer implizit (jemanden zu ertragen, grenzt diese Person aus). Ich benutze beide Begriffe im weiteren Sinn dennoch, aber mit einer gewissen inneren Hammschwelle.

Den Begriff Aufgeschlossenheit sehe ich wiederum als eine Geisteshaltung, die sich gerade dem Anderssein zuwendet: Jede „Randgruppe“, aber auch jede „Mainstream-Gruppe“, bringt ihren ganz eigenen Erfahrungsschatz mit. Aufgeschlossen zu sein, heißt, die eigene Hemmschwelle zu überwinden und sich aktiv mit dem Anderssein auseinanderzusetzen (im Positiven wie im Negativen, man darf auch Vorbehalte haben und im Gespräch äußern!)
Für mich geht diese Unterscheidung schon einen Schritt weiter. Ich finde, Du beschreibst hier recht schön, wie Gruppendynamik ablaufen kann, wenn es schon einen Mainstream und einen Rand gibt, aber meine Frage hat eher darauf abgezielt, nach welchen Merkmalen sich überhaupt die Gruppen bilden.
Und damit wäre ich natürlich bei unseren Themen angekommen. Beispiel „Fetisch - Regression“:

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Lg Micha
Man merkt schon: Der Unterschied Fetisch vs. Regression wird sehr oft als Gegensatz dargestellt. Aber ist es wirklich so, dass es nur auf die Aufgeschlossenheit ankommt, ob man sich trotz des Gegensatzes versteht? Meine Vermutung wäre nämlich, dass es andere Gegensatzpaare gibt, die viel wichtiger sind, als der Gegensatz zwischen Fetisch und Regression. Ich merke nämlich, dass mein "Fetisch-Netzwerk" quer durch diese Trennlinie verläuft und ich glaube nicht, dass das nur daran liegt, dass wir alle so aufgeschlossen sind, sondern ich glaube, dass die entscheidenden Kriterien andere sind, als die, welche am öftesten behauptet werden.

Liebe Grüße aus Niederösterreich!
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Re: Gegensatzpaare, die zu Abgrenzung führen können

von FranzW » 05.04.2020

Heute ist mir ein neues Gegensatzpaar aufgefallen: Nämlich ob sich der Kink schon in der Kindheit bzw. Jugend herauskristallisiert hat oder erst im Erwachsenenalter.

Auch dieser Gegensatz ist natürlich kein Hindernis zu Freundschaft und Partnerschaft. Während sich mein Windelfetisch zum Beispiel schon in der Jugend manifestiert hat, hat mein Partner erst als erwachsener zu Windeln gefunden.

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Re: Gegensatzpaare, die zu Abgrenzung führen können

von Wernerho » 09.04.2020

Beitrag gelöscht.
Zuletzt geändert von Wernerho am 12.04.2020, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Gegensatzpaare, die zu Abgrenzung führen können

von FranzW » 09.04.2020

Ich finde es sehr spannend, wie unterschiedlich man eine Frage interpretieren kann. So eklatant ist mir das bis jetzt nur bei Interviews von Politiker*innen aufgefallen.

Liebe Grüße aus Niederösterreich!

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Re: Gegensatzpaare, die zu Abgrenzung führen können

von eedoo » 10.04.2020

Hast du nicht das größte Gegensatzpaar vergessen, das, über das alle online streiten, nämlich sexuelles vs. asexuelles Ageplay?

Ich denke, das ist der Stoff für echte Konflikte in der Community, während Folie vs. Cottonfeel eine Geschmackssache ist, aber nichts, weswegen sich Gruppen voneinender abgrenzen würden.
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Re: Gegensatzpaare, die zu Abgrenzung führen können

von FranzW » 11.04.2020

Hast du nicht das größte Gegensatzpaar vergessen, das, über das alle online streiten, nämlich sexuelles vs. asexuelles Ageplay?
Da hast Du vollkommen recht! Das ist ein wirklich weitreichendes Gegensatzpaar. Denn, wenn man etwas als nicht-sexuell deklariert, stellen sich viele Probleme erst gar nicht. Man ist eigentlich auf einen Schlag alle gesellschaftlichen Tabus los, denn die Tabuisierung betrifft ja vor allem die Sexualität. Auf der anderen Seite stellt sich dann aber halt auch die Frage, was für ein Bild von Sexualität man dann hat.

Liebe Grüße aus Niederösterreich!
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