Eigene Akzeptanz?

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kelgris
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Eigene Akzeptanz?

von kelgris » 22.04.2020

Hallo in die Runde,

bisher war ich mehr als stiller Leser unterwegs, aber derzeit stoße ich ein wenig an meine Grenze. Eine Vorstellung meinerseits folgt noch.

Ich schreibe euch nun hier, weil ich ein "kleines" Problem mit der eigenen Akzeptanz mit unserer Leidenschaft habe. Das ganze äußert sich vor allem darin, das ich selbst vor meiner Frau damit nicht offen umgehen kann und es bisweilen sehr selten und eher versteckt auslebe, obwohl meine Frau voll und ganz hinter mit steht. D.h. sie spielt bis zu einem gewissen Punkt mit, bzw. würde es wenn ich es offen auslebe. Hier ist aber genau mein Problem - ich kann es an mir selbst nicht akzeptieren, es ist mir peinlich ihr gegenüber.

In meiner Wunschvorstellung kann ich damit offen und ehrlich ihr gegenüber mit umgehen, kann Windeln tragen und hin und wieder in die Little-Welt abtauchen und beziehe sie mit ein oder eben auch nur für mich. Aber hier ist der springende Punkt - ich schaff das einfach nicht. Sonst bin ich wirklich ein starker Charakter, akzeptiere sonst jegliche Macke die ich habe. Habe eine wirklich wunderbare Frau mit der ich seit fast 14 Jahren liiert bin und mich so akzeptiert wie ich bin. Aber diese eine Eigenschaft fällt mir unglaublich schwer zu akzeptieren.

Das ganze ist jetzt ein wenig durcheinander, allerdings sieht es auch genau so in meinem Kopf aus.

Wie geht ihr mit eurer eigenen Akzeptanz um, wie habt ihr es geschafft es einfach frei auszuleben?

Danke euch schonmal im Voraus für eure Antworten.

Kelgris

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linus
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Re: Eigene Akzeptanz?

von linus » 22.04.2020

Was mir sehr geholfen hat, war der Kontakt mit anderen und einfach über das Thema reden zu können.
Anfangs habe ich das im Chat gemacht, aber sehr bald dann auch in persönlichen Gesprächen und auf Stammtischen.

Das hat dem ganzen Thema so eine Normalität gegeben. Da waren plötzlich Leute, die sehr ähnliche Erfahrungen gemacht haben, wie man selber und man konnte mal über das reden, über was man sonst nie reden kann. Ich weiss nicht, wie das bei dir ist; ob du das sowieso schon alles gemacht hast, oder ob du das bisher immer eher mit dir selber alleine ausgemacht hast?
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kelgris
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Re: Eigene Akzeptanz?

von kelgris » 22.04.2020

Ja, sicher Kontakt mit Gleichgesinnten hilft sicherlich. Es ist ja nicht so, dass ich ein Problem damit habe, wenn ich es für mich mache, da ist es für mich einfacher. Gut in den Little Space komme ich trotzdessen nicht, hier ist aber eher das Problem, dass ich oft mit dem Kopf woanders bin.

Es ist echt eigenartig, ich führe seit 14 Jahren eine Beziehung. Sie weiß im Grunde schon seit Anfang an davon und akzeptiert es eben auch und sagt selbst "mach es doch einfach, oder soll ich dir helfen". Der Traum von uns allen, aber genau da liegt der Knackpunkt - mein Kopf sagt automatisch nein.

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linus
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Re: Eigene Akzeptanz?

von linus » 22.04.2020

Und sagt dein Kopf dir auch, warum er Nein sagt? Also welche Gefühle kommen da auf, die verhindern, dass du das mit deiner Freundin teilen kannst.
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kelgris
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Re: Eigene Akzeptanz?

von kelgris » 22.04.2020

Scham und Peinlichkeit, obwohl ich weiß dass diese Gefühle nicht nötig sind. Es fühlt sich nicht richtig an.

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eedoo
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Re: Eigene Akzeptanz?

von eedoo » 01.05.2020

Bei mir kam die Akzeptanz zu dem Zeitpunkt, als ich gemerkt habe, dass es unzählige andere gibt, die genauso ticken wie ich. Von da war es allerdings immer noch ein großer Schritt, mit meiner Partnerin offen über meine Wünsche zu sprechen und wie wir das am besten in unsere Beziehung einbauen. Ich denke, das war weniger aus Scham, sondern mehr aus Angst, sie zu verstören oder zu überfordern.

Ich bin den Weg der tausend kleinen Schritte gegangen. Also nicht zu viel auf einmal fordern, sie langsam an die Sache heranführen. Aber selbst das fiel manchmal schwer und es gab einige Dinge, die zu besprechen sehr viel Überwindung gekostet hat, weil ich einfach sehr ängstlich war. Nur: wenn man es nicht bespricht, wird sich nichts ändern. Und das Ergebnis fast aller Gespräche war, das sie offen dafür war, es auszuprobieren oder mich bestärkt hat, es zu tun. Bei dem Gespräch, das mich am meisten Überwindung gekostet hat, weil es einen wesentlichen Punkt unserer Beziehung betroffen hat, war ihre Reaktion dann so, dass sie meinte, sie würde es ganz genau so wollen und sie sei total erleichtert, dass ich es vorgeschlagen hätte.

Worauf ich hinaus will: die Angst (und vielleicht auch die Scham) geht weg, je mehr man das Gespräch sucht und je mehr man von der Partnerin das Gefühl bekommt, dass man akzeptiert wird. Es kostet Überwindung, und ich spüre in meiner Beziehung selbst nach 20 Jahren immer noch, dass es schwierig ist, manche Dinge anzusprechen, aber wenn man sie nicht anspricht, dann wird es immer schwieriger. Wenn man sie hingegen anspricht, hat man die große Chance, dass man etwas bekommt, das die Beziehung sehr bereichern kann.
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Re: Eigene Akzeptanz?

von Teentights93 » 02.05.2020

Hello!

Ich kann das nachvollziehen als ich in meiner ersten Beziehung war hatte ich ähnliche Gedanken wie du! Jede Menge Angst davor die Beziehung mit meiner Vorliebe zu "verstören" ... Allerdings bist du schon einen Schritt weiter als ich damals und Sie weiß schon etwas von deiner Vorliebe. Wenn du etwas ändern willst und den nächsten Schritt machen möchtest, dann mach das!

Ich schließe mich dabei meinem Vorredner an. Versuche alles in kleinen Schritten aufzubauen. Wichtig dabei ist, dir feste Zeitpunkte zu setzen, du wirst dich sonst nie trauen. Fang am besten so an und sag dir selbst kommenden Freitag 14Uhr spreche ich meine Freundin darauf an, ob es für Sie okay ist, wenn ich heute Abend auf der Couch eine Windel trage. Red nicht viel drumherum und versuch dich nicht zu erklären. Sie wird schon von ganz alleine neugierig und wird spätestens zu später Abendstunde nachhaken ;-)

Mit anderen Littles sich zu treffen gibt dir ein lockeres Gefühl über das Thema zu reden, finde ich auch ein guter Tipp. Falls du dir den Schritt mit der Windel nicht zutrauen solltest, schau mal auf YouTube vorbei! Es gibt so viele Littles (leider meistens in Englisch) die Allgemein über das Thema ABDL berichten.

Happy Weekend!
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kelgris
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Re: Eigene Akzeptanz?

von kelgris » 02.05.2020

Ich bin leider noch nicht dazugekommen eure Beiträge zu lesen, zu viel zu tun gehabt. Dennoch vielen lieben Dank euch allen für euren Zuspruch.

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Re: Eigene Akzeptanz?

von Astro » 02.05.2020

Hallo Kelgris,

ich kann das ganze nur zu gut nachvollziehen. Ich habe genau das selbe Problem mit meiner Partnerin. Sie akzeptiert meinen Spleen (auch wenn sie das ganze sicher sehr seltsam findet), kann aber selber überhaupt nichts damit anfangen. Das ist ja auch völlig ok, und ich würde ihr nie einen Vorwurf daraus machen. Es stört sie auch nicht, wenn ich ab und an mal mit einer Windel durch das Haus laufe, aber mir ist das irgendwie unangenehm. Mit Leuten aus der Szene habe ich gar kein größeres Problem damit, aber in ihrer Gegenwart habe ich da Hemmungen. Vielleicht, weil ich in unserer Beziehung derjenige bin, der die wichtigen Dinge regelt, oder weil mir meine DL-Seite immer noch peinlich ist. Wenn ich mal in Windel im Haus unterwegs bin, dann achte ich immer drauf, dass es nicht auffällt. Also möglichst eine leise Cottonfeel und eine Hose drüber, unter der man es nicht sieht. Aber das liegt nciht daran, dass sie sich sonderlich daran stört, sondern dass es mir unangenehm ist.

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Eigene Akzeptanz?

von Janek » 02.05.2020

Wenn es dir unangenehm ist, dann ist es nicht dein wahres Ich! "Ja, aber..." wirst du jetzt antworten, "...ich will es doch!". - Dann musst du dazu stehen!

Es sollte nicht das Problem sein, dass einem unangenehm ist, was doch Herzenswunsch ist. Der sollte mit einem Satz erklärbar sein, hinter dem man dann auch steht.
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Re: Eigene Akzeptanz?

von eedoo » 27.05.2020

Sie akzeptiert meinen Spleen (auch wenn sie das ganze sicher sehr seltsam findet), kann aber selber überhaupt nichts damit anfangen. Das ist ja auch völlig ok, und ich würde ihr nie einen Vorwurf daraus machen. Es stört sie auch nicht, wenn ich ab und an mal mit einer Windel durch das Haus laufe, aber mir ist das irgendwie unangenehm. Mit Leuten aus der Szene habe ich gar kein größeres Problem damit, aber in ihrer Gegenwart habe ich da Hemmungen. Vielleicht, weil ich in unserer Beziehung derjenige bin, der die wichtigen Dinge regelt, oder weil mir meine DL-Seite immer noch peinlich ist.
Wenn du das selbst als "Spleen" bezeichnest, dann klingt das schon so, als ob es dir peinlich wäre.

Aber ganz abgesehen davon ist es völlig nornal, dass es dir unangenehm ist, in Gegenwart von jemandem, von dem du das Gefühl hast, dass sie "überhaupt nichts damit anfangen" kann, Windeln zu tragen. Es ist nämlich so, dass wir jedes Verhalten, und dazu zählen auch (und vor allem) Dinge, die mehrheitsfähiger sind als Windeln tragen, fast nur in Gegenwart von Menschen an den Tag legen, bei denen wir das Gefühl haben, dass sie das gut finden oder uns zumindest irgendeine Form von positivem Feedback dazu geben. Wenn da nichts entsprechendes kommt, dann ist man logischerweise verunsichert.
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