Ageplay und das große Geschäft

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WiWaWu
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Ageplay und das große Geschäft

von WiWaWu » 01.11.2020

inb4: Ich sprenge Kumu.

Yeah. Also hier ist er. Der erste Thread mit diesem doch sehr heiklen Thema. Hat nur knapp 4 Jahre gedauert bis es das erste mal angesprochen wird.

Wir alle wissen ja irgendwie, dass es ähnliche Diskussionen mit dem Thema schon zu Hauf in anderen Foren gegeben hat und deswegen will ich da heute zumindest nicht so konkret drauf hinaus, was es für einen persönlich als einzelne Person bedeutet.

Meine Fragestellung geht eher in eine andere Richtung. Die Leute unter euch, die darauf stehen ihr großes Geschäft in die Windel zu machen: Wie bindet ihr das ins Ageplay, konkret mit einem Partner ein? Und welche Hürden musstet ihr dabei meistern? Würdet ihr überhaupt partizipieren, auch wenn ihr es selber nicht so toll findet? Und wenn ja, wie weit würdet ihr "aus Liebe" gehen?

Hintergrund ist der, dass es ja schon Berichte zu Hauf darüber gibt, was dieses doch prekäre Thema für einen alleine bedeutet. Aber aus Beziehungen habe ich bisher nur eher selten davon gehört.

Meiner bescheidenen Erfahrung damit nach, fand ich es persönlich bspw. immer sehr schwierig, in so einer Situation noch im Ageplay-Mindset zu bleiben. Und das nicht mal weil ich mich vor den Ausscheidungen meines Partners geekelt habe. Vielmehr hab ich mich erschrocken, dass mein Partner sich freiwillig eben so einem großen Kontrollverlust hingegeben hat und dann die Verantwortung bei mir als CG lag, ihm quasi "aus der Patsche zu helfen".

Irgendwie hab ich dann daran denken müssen wie es wohl wäre wenn mein Partner längerfristig darauf angewiesen wäre, dass eine andere Person beim wickeln bzw. saubermachen hilft. Und dieser Gedanke hat mich schon schockiert.

Ageplay ist ja trotz Kontrollverlust erst einmal auch eine Situation in die man sich freiwillig hineinbegibt, sowohl als Caregiver, als auch als Little. Aber es scheint zumindest bei mir einen Unterschied zwischen "nur Pipi" und halt eben auch diesem Teil zu geben. Vielleicht weil ich dann als Caregiver zum ersten mal die Verantwortung übernehme, etwas zu machen, was mir vorläufig keinerlei Spaß bereitet.

Vielleicht hat die Frage auf die es dann ankommt vielleicht auch weniger mit dem großen Geschäft zutun, sondern sollte eher lauten:

Würdet ihr für euren Partner auch Dinge tun, die euch keinen Spaß machen, die ihr vielleicht ekelig findet, weil ihr ihn liebt?

Die Antwort lautet vmtl. bei vielen Pärchen "Ja". Aber gilt das Bedingungslos? Jeder hat vielleicht seine "nogos", aber verändern sich Menschen nicht auch, und damit eben auch seine eigenen Limits? Und gehört es nicht zum Leben dazu, auch mal regelmäßig die eigenen Grenzen auszuloten und gegebenenfalls neu zu stecken?

Was denkt ihr dazu?

PS: Trotzdem würd mich mal interessieren ob ihr auch konkrete Vorstellungen dazu habt, wie ihr "groß einmachen" mit einem Partner ausleben wollen würdet. Ich glaube nämlich das das allein zwar ganz toll ist, mit einem Partner aber dennoch schwierig ist, eine Konstellation zu finden bei der es beiden irgendwie langfristig was gibt. Kopfkino ist ja häufig auch nicht immer realitätstreu ;)

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FranzW
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Re: Ageplay und das große Geschäft

von FranzW » 06.11.2020

Bei mir und meinem Partner ist es so, dass wir beide gerne auch Mal groß in die Windel machen, aber trotzdem tun wir uns schwer dabei, es gemeinsam zu machen. Ein Problem ist, dass wir nur selten gleichzeitig in der richtigen Stimmung dazu sind, aber auch wenn wir einmal gleichzeitig groß in die Windel machen, wissen wir wenig gemeinsam zu tun.

Insofern bin ich auch gespannt, von welchen Beziehungsdynamiken hier andere berichten, vielleicht kann man sich da ja was abgucken.

Liebe Grüße aus Niederösterreich!

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Re: Ageplay und das große Geschäft

von Tintin » 22.11.2020

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Re: Ageplay und das große Geschäft

von eedoo » 07.12.2020

Ich glaube, es braucht mehr als eine Diskussion zu diesem Thema, um Kumu zu sprengen... v.a. wenn dann ohnehin nur sehr wenige Antworten kommen, weil ein Teil der Community nichts mit dem Thema anfangen kann, ein Teil sich nicht traut, etwas dazu zu schreiben und jemand wie ich beim Lesen des Titel erstmal an Abzocke mit ABDL-Produkten denkt, bevor ich dann nach einem Monat doch mal nachgelesen habe und dann draufgekommen bin, dass es um ein anderes "Geschäft" geht.

Wenn gewünscht, kann der Thread übrigens zu "Debatten und sensible Themen" verschoben werden, dann können nur noch angemeldete Benutzer mitlesen.

Aber zu deinen Fragen:

"Würdet ihr für euren Partner auch Dinge tun, die euch keinen Spaß machen, die ihr vielleicht ekelig findet, weil ihr ihn liebt?"

Mit einer Person, die man liebt, hat man andere Ekel-Grenzen als mit anderen Menschen. Allein durch das Vertrauen und die innige Beziehung ist mit einem Lebenspartner sehr viel normal oder sogar schön, das man bei anderen eklig finden würde. Trotzdem gibt es noch genug Dinge, bei denen die Ekelgrenze selbst mit dem Partner unverändert bleibt; manches sind einfach "hard limits", die man mit absolut niemandem überschreiten würde, während anderes vielleicht im ersten Moment Ablehnung hervorruft, sich beim Ausprobieren aber dann doch als weit weniger schlimm oder sogar als schön herausstellt.

Die Frage kann ich somit nicht mit ja oder nein beantworten. Es braucht gute und offene Gespräche, die Bereitschaft, Dinge, die nicht eindeutig jenseits der hard limits liegen, vorsichtig auszuprobieren, aber eben auch die Bereitschaft, die gegenseitigen hard limits zu akzeptieren, wenn sie sich als nicht verhandelbar herausstellen. Beziehungen sind immer Kompromisse, man bekommt nie 100%, sondern es geht darum, dass der Prozentbereich, den man bekommt, so weit ausreicht und als so schön empfunden wird, dass die Dinge, die vielleicht nicht umsetzbar sind, dadurch aufgewogen werden.

"Irgendwie hab ich dann daran denken müssen wie es wohl wäre wenn mein Partner längerfristig darauf angewiesen wäre, dass eine andere Person beim wickeln bzw. saubermachen hilft. Und dieser Gedanke hat mich schon schockiert."

Ich kann es nicht beurteilen, ab welchem Ausmaß von "längerfristig" es dann für mich zur Belastung würde; das weiß man wohl erst, wenn es so weit ist. Wenn es nur um das Wechseln voller Windeln geht (was ja nicht so realistisch ist, da bei Pflegebedürftigkeit meist noch viel mehr dazu kommt), kann ich sagen, dass es zu den Dingen gehört, die ich für meine Partnerin und für Menschen, die mir sehr wichtig sind, ohne Zögern tun würde, aber für andere nicht.

"Ageplay ist ja trotz Kontrollverlust erst einmal auch eine Situation in die man sich freiwillig hineinbegibt, sowohl als Caregiver, als auch als Little. Aber es scheint zumindest bei mir einen Unterschied zwischen "nur Pipi" und halt eben auch diesem Teil zu geben."

Ich glaube, das ist individuell verschieden und liegt weniger an der Sache selbst als an individueller Scham oder individuell unterschiedlichen Ekelgrenzen oder unterschiedlichem Empfinden, als wie intim es empfunden wird und wem gegenüber man bereit ist, sich so zu öffnen, um diesen Grad der Intimität zuzulassen. Bei mir hat es definitiv kaum etwas mit Ekelgrenzen zu tun, aber ganz definitiv mit dem Grad der Zuneigung zu einer Person und mit der damit verbundenen Intimität.

"Wie bindet ihr das ins Ageplay, konkret mit einem Partner ein? Und welche Hürden musstet ihr dabei meistern?"

Bei uns ist das nichts Besonderes, ebenso wie es bei einem richtigen Baby nichts Besonderes ist.

Die Hürden, die gemeistert werden mussten, waren:
a) darüber offen sprechen (= das Schwierigste),
b) die Sache ein paar Mal vorsichtig ausprobieren, um zu sehen, wie es uns damit geht,
c) nachdem klar war, dass es kein Problem ist, es langsam zur Normalität werden lassen.

Ich glaube nämlich dass das allein zwar ganz toll ist, mit einem Partner aber dennoch schwierig ist, eine Konstellation zu finden bei der es beiden irgendwie langfristig was gibt.

Das kann ich so nicht bestätigen. Es kommt halt einfach darauf an, welches Verhältnis man zueinander hat, wie man damit umgeht und was man genau macht. Dass es nicht beziehungserfüllend ist, wenn es um nicht mehr geht als volle Windeln zu wechseln, das ist wohl selbstverständlich und braucht nicht weiter diskutiert zu werden.
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AB-Daddy
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Re: Ageplay und das große Geschäft

von AB-Daddy » 29.05.2022

PS: Trotzdem würd mich mal interessieren ob ihr auch konkrete Vorstellungen dazu habt, wie ihr "groß einmachen" mit einem Partner ausleben wollen würdet. Ich glaube nämlich das das allein zwar ganz toll ist, mit einem Partner aber dennoch schwierig ist, eine Konstellation zu finden bei der es beiden irgendwie langfristig was gibt. Kopfkino ist ja häufig auch nicht immer realitätstreu ;)
Hallo!

Gerne sage ich dazu mal etwas als Daddy, der bereits einige reale Erfahrungen mit dem Thema "groß in die Windel machen" hat. Aus etlichen Gesprächen mit weiblichen Littles in den letzten Jahren ist mir bewusst, dass das Thema "AA in die Windel machen" ein geradezu spaltendes Thema ist. Die einen lehnen es strikt ab ("no-go"), die anderen wollen es. Ich kann nicht genau sagen, welche Faktoren es sind, die dazu führen, dass Littles das wollen, aber es könnte teilweise das (gefühlte) Little-Alter sein. Nach meiner Erfahrung sind es insbesondere die "ganz kleinen", also Littles bis zu gefühlten ca. 2 - 2,5 Jahren, für die es dazugehört, "alles" in die Windel zu machen, wobei man das sicherlich nicht so pauschal sagen kann. Ich kann hier auch nur ausschließlich über biologisch weibliche Littles sprechen. Wie das bei "Baby-Jungs" ist weiß ich nicht.

Für die, die es wollen, ist es aber ganz natürlich und nicht verfetischt. Sie sind (im Littlespace) klein und da passiert eben auch das. Es unterstützt aber sicherlich das Gefühl "in dem Moment ganz besonders doll klein zu sein". Ich als Daddy sehe das ganz genauso. Es ist für mich einfach normal und ganz natürlich, dass auch "das" bei einer kleinen Prinzessin passiert, wenn sie muss. Das ist kein Drama und kein großes Aufhebens, sondern normal und ich gehe auch völlig normal und gelassen damit um, wenn es passiert ist.

Manche sagen es, dass sie "AA" gemacht haben, andere machen es still und leise ohne etwas zu sagen und Daddy muss selbst merken, dass eine "große Überraschung" in der Windel ist. Manchmal ist es der Kleinen aber vielleicht auch unangenehm und sie schämt sich doch ein bisschen dafür. Dann tut es ihr gut, wenn Daddy sie in den Arm nimmt und ihr sagt, dass alles gut ist und nicht "schlimmes" dabei ist. Das beruhigt erfahrungsgemäß sehr, wenn Daddy so entspannt damit umgeht.

Ich würde das Thema nicht überdramatisieren. Auch das sauber machen und wickeln ist danach kein Problem. Das ist weder eklig noch sonderlich unangenehm. Allerdings hängt das sicherlich auch mit der Beziehung zur Kleinen zusammen. Ein echtes lieb haben ist ganz sicher die Voraussetzung dafür, dass es eben nicht eklig ist. Auch ich könnte das also ganz sicherlich nicht mit jedem Littlegirl, sondern nur in einer intakten und liebevollen Daddy-Little-Beziehung.
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baerschen
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Re: Ageplay und das große Geschäft

von baerschen » 05.06.2022

Huhu,

ich habe die Frage erst jetzt entdeckt. Aber meinen Senf dazu geben möchte ich schon…

Zum Thema Forum sprengen: Nö, finde ich nicht (das ist meine ganz persönliche Meinung). Weil: Es gibt vermutlich sehr viele Menschen, für die das ein Thema ist, das sie selbst in der Community verheimlichen und mit dem sie sich deswegen ziemlich alleingelassen fühlen können. Das muss ja nicht sein…

Als erstes stelle ich mir auch die Frage, wie es wäre, wenn meine Partnerin/ mein Partner es als Little möchte. In der Situation war ich noch nicht, aber ich glaube, ich würde dazu Ja sagen. Vielleicht wäre es nicht besonders angenehm, volle Windeln zu wechseln, vielleicht wäre es ok… das hinge vermutlich von meiner momentanen Verfassung ab. Aber: Selbst wenn es mal nicht so schön wäre, dann wäre es doch auf beiden Seiten ein sehr starker Vertrauensbeweis.

Aber vor allem bin ich selber Little. Diese Perspektive ist für mich schwer zu beschreiben. Vielleicht würde ich es tun, es wäre aber - auch aus persönlichen Gründen - eine sehr beschämende Sache für mich. Daher hätte es für mich einen zwiespältigen Reiz: die intensive Beschämung würde mich wohl sehr klein machen und hat natürlich einen Reiz in Richtung Kontrollabgabe/-Verlust bzw. Demütigung, aber es wäre auch eine Art Grenzerfahrung. Ich denke, ich würde bei entsprechendem Vertrauen zustimmen, es zu machen. Was danach passieren würde, ob ich es wiederholen wollen würde, kann ich aber nicht sagen.

Lg Micha

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AB-Daddy
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Re: Ageplay und das große Geschäft

von AB-Daddy » 23.07.2022

Als erstes stelle ich mir auch die Frage, wie es wäre, wenn meine Partnerin/ mein Partner es als Little möchte. In der Situation war ich noch nicht, aber ich glaube, ich würde dazu Ja sagen. Vielleicht wäre es nicht besonders angenehm, volle Windeln zu wechseln, vielleicht wäre es ok… das hinge vermutlich von meiner momentanen Verfassung ab. Aber: Selbst wenn es mal nicht so schön wäre, dann wäre es doch auf beiden Seiten ein sehr starker Vertrauensbeweis
Hallo Micha,

über das "vielleicht ist es nicht besonders angenehm, vielleicht ist es ok" kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass es darauf ankommt, ob man das Little wirklich richtig lieb hat. Wenn man seine Kleine wirklich richtig doll (als "Baby"!) lieb hat, dann ist das alles absolut überhaupt nicht schlimm und auch nicht eklig. Ich könnte das aber auch nicht mit "jeder" Little. Dazu gehört wirklich echte Liebe zur Little, ansonsten wäre es vermutlich schon eher unangenehm.

So habe ich das zumindest bislang immer empfunden und erlebt, wenn "es" passiert ist.

LG AB-Daddy


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