Ich denke, wir alle nehmen in unserem Leben gewissermaßen ausgewogen die passive und die aktive Rolle ein, wenn es um Verantwortung und Fürsorge geht. In welchem Bereich, kinky, privat, beruflich diese Anteile wie verteilt sind, ist nicht festgelegt. Ich persönlich denke, dass eine gewisse Ausgewogenheit wichtig ist für die psychische Gesundheit. Das so zu Beginn.
Wenn es um mich geht: Ich übernehme mehr oder weniger gern, meist eher automatisch, eine organisatorische, leitende Rolle in meinem Privatleben. Sowie bei Freunden, als auch in (romantischen) Beziehungen. Beruflich bin ich meist in einer dominanten Rolle. Kindergärtner, nur irgendwie in der Wirtschaft, oder so. Naja.
Im kinky Bereich bin ich dafür sehr submissiv. Es fällt mir aber durch den großen Anteil von Dominanz im "Rest" meines Lebens schwer, den Kopf auszuschalten und ausnahmsweise mal nicht zu planen.
Das ist etwas, woran ich arbeite.
Würde ich mich jetzt als Switch bezeichnen? Ich "könnte" sicher auch im kinky Bereich dominieren. Möchte ich an der Stelle nicht. Dafür an anderen Stellen in meinem Leben. Im Sex-Bereich switche ich sehr, sehr wenig und wenn dann eher spielerisch und für andere nicht wirklich erkenntlich. Was die offizielle Bezeichnung von "Switch" im BDSM anbelangt - vermutlich nicht.
Was ich sagen will: Switching, Dominant sein und Verantwortung abgeben, ist für mich grundsätzlich ein Thema, das nicht nur in den kink-Bereich gehört, sondern das ganze Leben/ alle zwischenmenschlichen Beziehungen mit einschließt. Am Ende sind wir alle mehr oder weniger Switches.