Ungleichgewichte bei den Vorlieben - Welche gibt es und warum?

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FranzW
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Ungleichgewichte bei den Vorlieben - Welche gibt es und warum?

von FranzW » 20.11.2021

Hallo!

Mir ist aufgefallen, dass oft über zahlenmäßige Ungleichgewichte geklagt wird.

Heterosexuelle, männliche Windelfetischisten beklagen zum Beispiel oft, dass es kaum Frauen gibt, die gerne Windeln tragen oder auch nur einen Mann in Windeln akzeptieren.

Homosexuelle, männliche Adult Babies beklagen hingegen oft, dass es zwar viele schwule Adult Babies, aber kaum schwule Daddies gibt.

Wie sieht es in den anderen Teilen der Community aus?

Gibt es auch in eurem Umfeld vergleichbare Klagen?

Und ist an den Klagen auch etwas dran oder sind das Vorurteile?

Falls die Klagen berechtigt sind, was kann getan werden um die Ungleichgewichte auszugleichen?

Liebe Grüße aus Niederösterreich!

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baerschen
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Re: Ungleichgewichte bei den Vorlieben - Welche gibt es und warum?

von baerschen » 21.11.2021

Huhu,

Ich fall mal gleich mit der Tür ins Haus und gebe die Einschätzung einer Frau aus der Szene wieder, die mal gesagt hat, sie habe den Eindruck, dass inzwischen genau so viele Frauen wie Männer dazugehören, es aber nicht gegenüber Männern an die große Glocke hängen… warum wohl? 🤔

Andererseits hat sich das … ich nenne es mal „DDLG-Klischee“ breitgemacht, was den Anschein erweckt, dass Mann = Big, Frau = Little quasi ein naturgegebener Zustand und MDLB, DDLB, MDLG selten wären, so dass Männer in Windeln weniger Akzeptanz fänden. Ich glaube, auch das kann man bezweifeln und es zumindest teilweise auf eine „Mode“ oder „Medienpräsenz“ schieben.

Der Eindruck, es gäbe kaum Frauen, die was mit dem Thema anfangen können, liegt imho vor allem daran, dass Männer, die ihn haben, nur wenige Frauen kennen und daraus auf die ganze Szene schließen. Ich würde das am ehesten unter „confirmation bias“ einordnen.

Lg Micha
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FranzW
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Re: Ungleichgewichte bei den Vorlieben - Welche gibt es und warum?

von FranzW » 21.11.2021

Hallo,

das ging ja schnell bis zur ersten Antwort.
Huhu,

Ich fall mal gleich mit der Tür ins Haus und gebe die Einschätzung einer Frau aus der Szene wieder, die mal gesagt hat, sie habe den Eindruck, dass inzwischen genau so viele Frauen wie Männer dazugehören, es aber nicht gegenüber Männern an die große Glocke hängen… warum wohl? 🤔
Die Szene ist ja jetzt größer als nur die Menge der Personen, die einen Windelfetisch haben. Wobei man ja selbst den Windelfetisch noch unterteilen kann in aktiv und passiv, also ob es jemanden vor allem erregt selber Windeln zu tragen, oder ob es jemanden erregt, andere Menschen in Windeln zu sehen.

Dass Frauen sich an plumpen Anmachsprüchen mehr stören als Männer ist sicherlich eine Erklärung, aber erklärt sie wirklich das gesamte Phänomen?
Andererseits hat sich das … ich nenne es mal „DDLG-Klischee“ breitgemacht, was den Anschein erweckt, dass Mann = Big, Frau = Little quasi ein naturgegebener Zustand und MDLB, DDLB, MDLG selten wären, so dass Männer in Windeln weniger Akzeptanz fänden. Ich glaube, auch das kann man bezweifeln und es zumindest teilweise auf eine „Mode“ oder „Medienpräsenz“ schieben.
Bei den Caregiver-Little-Beziehungen steht ja ein gewisses Rollenspiel im Vordergrund. Da stelle ich mir die Frage, wie flexibel sind Menschen in ihrer Rolle? Wie ich geschrieben habe, gibt es ja in der schwulen Welt, also sozusagen im Fall DDlb, die Klage, dass es mehr lbs als DDs gibt. Abhilfe könnte hier schaffen, dass lbs sich dazu bereiterklären, ein Role-Switching durchzuführen, dann können auch zwei lbs sich zusammentun.

Medienpräsenz und Mode kann ich mir schwer vorstellen als maßgebende Größe. Immerhin kommen sexuelle Wünsche doch sehr stark aus innen heraus, und werden nicht von außen übergestülpt. Auch kann ich mir schwer vorstellen, dass eine Frau, die selber gerne Windeln trägt, das guten Gewissens Männern verwehren kann.
Der Eindruck, es gäbe kaum Frauen, die was mit dem Thema anfangen können, liegt imho vor allem daran, dass Männer, die ihn haben, nur wenige Frauen kennen und daraus auf die ganze Szene schließen. Ich würde das am ehesten unter „confirmation bias“ einordnen.
Das halte ich für eine plausible Erklärung.

Liebe Grüße aus Niederösterreich!

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Re: Ungleichgewichte bei den Vorlieben - Welche gibt es und warum?

von Jona Windeltiger » 21.11.2021

Ich fall mal gleich mit der Tür ins Haus und gebe die Einschätzung einer Frau aus der Szene wieder, die mal gesagt hat, sie habe den Eindruck, dass inzwischen genau so viele Frauen wie Männer dazugehören, es aber nicht gegenüber Männern an die große Glocke hängen… warum wohl? 🤔

Es ist ja auch ganz grundsätzlich so, dass auf vanilla Dating-Portalen die Männer in der Überzahl sind, auch wenn sie das in der "Grundgesamtheit" nicht sind. Ja, warum wohl? ;)
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Re: Ungleichgewichte bei den Vorlieben - Welche gibt es und warum?

von baerschen » 21.11.2021

Dass Frauen sich an plumpen Anmachsprüchen mehr stören als Männer ist sicherlich eine Erklärung, aber erklärt sie wirklich das gesamte Phänomen?
Kleines Missverständnis: Ich seh das so, dass die Männer, die Frauen plump anmachen, dafür verantwortlich sind; keinesfalls, dass es an den Frauen läge! Es muss einfach klar bleiben, wer die Täter sind: wer die Anmache schreibt, ist schuld und nicht, wer sie erhält und wen das verletzt.

Lg Micha
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Re: Ungleichgewichte bei den Vorlieben - Welche gibt es und warum?

von FranzW » 22.11.2021

Dass Frauen sich an plumpen Anmachsprüchen mehr stören als Männer ist sicherlich eine Erklärung, aber erklärt sie wirklich das gesamte Phänomen?
Kleines Missverständnis: Ich seh das so, dass die Männer, die Frauen plump anmachen, dafür verantwortlich sind; keinesfalls, dass es an den Frauen läge! Es muss einfach klar bleiben, wer die Täter sind: wer die Anmache schreibt, ist schuld und nicht, wer sie erhält und wen das verletzt.
Es tut mir Leid, wenn das jetzt falsch rübergekommen ist: Ich wollte natürlich keinesfalls toxische Männlichkeit verteidigen. Als schwuler Mann haben mir die plumpen Anmachsprüche auch nicht gefallen, als ich Dating-Websites verwendet habe. Ich bin auch sehr dafür, dass gutes Flirten ohne billige Anmache in Zukunft auch in der Schule unterrichtet wird, am besten in Sexualkunde, wobei ich überhaupt finde, dass auch Lederpeitsche und Windelfetisch ins Lehrbuch gehören.

Jetzt kann es natürlich sein, dass plumpe Anmachsprüche heterosexueller Männer noch einmal tiefer sind als plume Anmachsprüche homosexueller Männer, das möchte ich wirklich nicht beurteilen.

Aber um jetzt wieder zurück zum Thema zu kommen: Ich habe noch eine Beobachtung:

In der schwulen Puppy-Szene gibt es mehr Puppies als Handler.

Also: Welche Ungleichgewichte gibt es noch?

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Re: Ungleichgewichte bei den Vorlieben - Welche gibt es und warum?

von Fliwa » 22.11.2021

Ich finde die Debatte etwas biased. Eventuell sollten wir sie nicht so implizit binär führen. Was ich meine ist:

Es gibt in unserer Szene eine große Anzahl von Menschen, die sich weder als weiblich noch als männlich identifizieren. Dazu kommt, dass jemand unabhängig vom eigenen Geschlecht Mommy, Daddy, Tante, Onkel, Little Girl, Little Boy, NonBinary Big, NonBinary Little [...] sein kann.

Eine Debatte über Verhältnis Männer zu Frauen, sowie Verknüpfung der Beziehungsrolle damit, betrachtet so nur einen kleinen Teil der Szene - Eben den, der die Hypothese bestätigt.

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"Von seinem" -> "Vom eigenen"
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Re: Ungleichgewichte bei den Vorlieben - Welche gibt es und warum?

von baerschen » 24.11.2021

Huhu,

@fliwa Danke für deinen wichtigen Input! Ich habe daran beim Schreiben sogar gedacht, aber ich hätte zu den Erfahrungen von nicht binären Menschen nichts beitragen können, weil ich da zugegebenermaßen einfach Null Ahnung habe - über das Thema, das ich angesprochen habe, also billige Anmache via PN, hab ich bisher nur von Frauen und wenigen Männern etwas gehört. Das hätte ich bzgl. nicht-binärer Menschen ansprechen und thematisieren können.

Lasst uns also die Erfahrungen aller einbeziehen, das kann der Diskussion nur gut tun. Guter Anstoß auf jeden Fall!

Lg Micha

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Re: Ungleichgewichte bei den Vorlieben - Welche gibt es und warum?

von Thias » 25.11.2021

Aus eigener Erfahrung kann ich zu dem Thema leider nichts beitragen, aber ich werfe einfach noch ein paar Infos in die Runde, die ich aus zweiter Hand kenne:

  • Für den 2019er Weihnachtsmarktbesuch der Bielefelder Achtzig95-Stammtisch-Runde waren extra einige aktive und ehemalige SMJG-ler aus anderen Städten angereist. Ich erinnere mich an den Abend noch genau, weil ich mich mit Vielen davon wirklich gut unterhalten habe. Unter anderem haben wir auch über die Frage gesprochen, ob Fetische zwischen den Geschlechtern gleich verteilt sind. Die Aussage der Leute, die Jugendarbeit für sexuell deviante Jugendliche machen bzw. gemacht haben, war eindeutig: Fetische allgemein sind am männlichen Ende des Geschlechterspektrums deutlich häufiger, insbesondere Objekt- und Materialfetische. Ich habe damals auch eine Buchempfehlung bekommen (die ich immer noch nicht gelesen habe): A Billion Wicked Thoughts.
  • Deutlich weniger umfangreich (aber mit circa 20.000 Befragten trotzdem schon ne Hausnummer) ist die Umfrage von Aella_Girl. In ihrem Blog Knowingless hat sie die Ergebnisse grafisch aufgearbeitet. Auch in dieser Umfrage scheinen die meisten Fetische in Richtung der Männer zu überwiegen. Die These, dass es auch eine Assoziation mit der politischen Präferenz gibt halte ich für plausibel (da politische Positionen mit gewissen Moralvorstellungen einhergehen), aber das geben die existierenden Daten einfach nicht her. Das Gezeigte überzeugt mich jedenfalls noch nicht.
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Re: Ungleichgewichte bei den Vorlieben - Welche gibt es und warum?

von FranzW » 26.11.2021

Vielen Dank an Thias für die Links bzw. die Literaturempfehlung!

Bezüglich des Zusammenhanges zwischen Sexualität und politischer Tendenz, vermute ich, dass ein Problem dabei ist, dass sich die politische Tendenz im Laufe eines Lebens viel weitgehender ändert als die sexuelle Präferenz. Insofern vermute ich da eher einen Zusammenhang zwischen der politischen Tendenz, die man als Jugendliche*r hatte und der sexuellen Präferenz, als einen Zusammenhang zwischen der aktuellen politischen Tendenz und der sexuellen Präferenz.

Ich selbst habe zum Beispiel als Jugendlicher politisch eher in die rechts-autoritäre Richtung tendiert und ich glaube das passt auch irgendwie zu dem zwanghaften, neurotischen Jugendlichen, der ich war, genauso wie der Windelfetisch der in dieser Zeit entstanden ist.

Auf der anderen Seite hat die Tatsache, dass ich als schwuler Windelfetischist mich im linken bzw. liberalen Spektrum viel besser willkommen fühle, dazugeführt, dass ich wegen meines Fetisches politisch komplett die Seiten gewechselt habe und nun sehr stark in die links-liberale Richtung tendiere.

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Re: Ungleichgewichte bei den Vorlieben - Welche gibt es und warum?

von Wernerho » 29.11.2021

Hallo zusammen,

für den männlichen Bereich würde ich unterstreichen das es viele AB`s gibt, abr wenige Papas. Dabei unterschiede ich nicht zwischen homosexuell und hetero, da viele AB`s eine Erziehungsperson suchen, und es irgendwann nicht mehr so wichtig ist, ob es eine Mann oder Frau ist. Hausptsache man kann sein AB sein ausleben und wird von jemand anders verwöhnt. Das ganze aber bitte völlig ohne Sex.

Und ab einem bestimmten Alter scheint so zu sein, das man immer wieder mal als Papa angeschrieben wird.

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Re: Ungleichgewichte bei den Vorlieben - Welche gibt es und warum?

von baerschen » 04.12.2021

Ganz kurze Frage: Wie sieht es denn im Switch-Bereich aus?

(Background: Mir passiert es immer mal wieder, dass ich (einfach situativ oder zum Spaß, nicht in ner Souelsituation) nem Little gegenüber spontan eine Art Big-Rolle einnehme, und mir vorstellen kann, dass es fürs „echte“ Ageplay ganz interessant sein könnte, das mal zu probieren)



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