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Strenge oder realistische Erziehung?

Verfasst: 28.08.2022
von baerschen
Huhu,

mir kam gerade eine interessante Frage in den Kopf geschossen:

wir sehnen uns ja nach einer liebevollen „Erziehungsperson“, oftmals aber auch nach einer strengen. Für mich persönlich ist das aber irgendwie ein Paradox, weil ich Situationen aus meiner Kindheit zurückholen und positiv wiedererleben möchte, wovon einige „damals“ vielleicht gar nicht so positiv für mich waren.

Andererseits hab auch ich eine Sehnsucht danach, ab und an Dinge zu erleben, die mich in meiner Kindheit sehr stark belastet hätten (oder auch solche, die mich damals belastet haben). Das geht bei mir sogar über Strenge hinaus, in Richtung echter Demütigung. Und auch allgemein sind ein versohlter Hintern, eine Windelstrafe oder ähnliche „schwarz-pädagogische Maßnahmen“ ja recht bekannt.

Wie erlebt ihr das? Ist Euch eher ein realistisches Setting einer Erziehung ohne „schwarze Pädagogik“ wichtig? Oder findet ihr eine zeitweise strenge oder sogar harte Erziehung wichtiger, so dass der Realismus ab und an ruhig auf der Strecke bleiben darf? Und empfindet ihr das irgendwie als Widerspruch oder gar nicht? Wenn ja, wie löst ihr ihn für euch auf?

Lg Micha

Re: Strenge oder realistische Erziehung?

Verfasst: 31.08.2022
von eedoo
"Realistisch" ist im Ageplay Kontext ein großes Wort. Auch wenn wir unsere Rituale haben und diverse Erfahrungen aus unserer Kindheit auflegen lassen, ist das Erleben ein anderes, und wir haben selbst in einem Moment von Kontrollabgabe sehr viel mehr Kontrolle über das, was wir mit uns machen lassen als als Kind, wo wir in einer viel hilflosen und passiveren Rolle waren.

Dazu kommt, dass meine eigenen Erziehungsphantasien nicht nur äußerst unrealistisch sind, sondern auch nichts beinhalten, was mir als Kind in dieser Form tatsächlich passiert ist.

Ich habe nicht das Gefühl, dass ich schöne Situationen aus der Kindheit wiedererleben will, aber eine Aufarbeitung von konkreten Traumata ist es auch nicht - abgesehen vielleicht von der ganz allgemeinen Hilflosigkeit und Fremdbestimmung, die jeder irgendwie als Kind erlebt, auch die, die keine Phantasien in Richtung Ageplay entwickeln.

Entschuldige, dass das alles ein wenig abstrakt ist, aber die Frage geht ein bisschen zu tief als dass ich sie hier mit konkreten Beispielen öffentlich beantworten möchte.

Re: Strenge oder realistische Erziehung?

Verfasst: 31.08.2022
von Vlesia
Hallo Baerschen

Deine Fragen und deine Beschreibung sprechen mir aus dem Herzen. Möchte dir gerne hier etwas allgemein dazu sagen (konkreter und vertiefter gerne in persönlichen Nachrichten)

Ich habe da vielleicht ganz ähnliches in meiner Kindheit erlebt. Auch ich erinnere mich an Situationen, in welchen meine Eltern aber auch meine Mitschüler und Erzieher (ich war später im Internat) mich sehr streng, demütigend und beschämend behandelten. Ich kenne die Sehnsucht das wieder zu erleben nur zu gut, genauso aber die Ambivalenz diesem Wunsch gegenüber. Ich wünsche mir das irgendwie wieder zurück und wenn ich dann in der Situation bin, dann möchte ich doch da raus und gleichzeitig aber auch drin bleiben. Irgendwie stehen dann diese beiden Gefühle einfach gleichwertig neben einander. Ich hatte zum Beispiel einmal jemand der mich (online) so in diese Richtung erzogen hat. Er brauchte eine gewisse Zeit, bis er verstanden hat, dass dieses wollen und doch vielleicht nicht gleich können eben kein Widerspruch ist. Meine ich wollte rund um die Uhr windeln tragen, aber als ich dies tun sollte und er das immer wieder online kontrollierte, konnte er zu beginn nicht verstehen, warum ich das nicht einfach selber mache und mir die Windel einfach anbehalte. Oder warum ich mich irgendwie ja auch danach sehnte bestraft zu werden aber dann in diesem Moment mich auch dagegen sträubte. Ich glaube wenn man sowas in der Kindheit erlebt hat ist dies eben auch nicht einfach nur ein Rollenspiel sondern in dem Moment ging es mir sehr ähnlich wie damals als ich als Jugendlicher wieder mit Bettnässen begonnen habe.

Ich glaube all das widersprüchliche ist eben genau so schwierig jemandem zu erklären oder schwierig zu verstehen, wenn du das nicht selber erlebt hast. Es ist ja für mich selber auch schwierig zu verstehen, weshalb ich mir da etwas wünsche, dann aber wieder mich dafür schäme und Angst habe und doch wieder da raus will....

Du fragst wie das aufzulösen ist. Das weiss ich leider auch noch nicht. Irgendwie hoffe ich, dass wenn ich das noch einmal erleben kann, sich das dann so auflöst. Das ist zumindest meine Hoffnung. Aber dazu muss ich eben auch jemand finden, der sich genau darauf einlässt auf eine "realistisch strenge Erziehung", denn für mich war das in der Realität so und für dich ja offenbar auch.

Lg Tom

Re: Strenge oder realistische Erziehung?

Verfasst: 31.08.2022
von Oberon
Hängt das alles nicht auch sehr vom Erziehungsziel ab? Schließlich findet die reale Erziehung ja nicht um ihrer selbst statt, sondern sollte die persönliche Reifung unterstützen und die soziale Eingliederung ermöglichen.

Im Ageplay kann es eine ganze Reihe von Zielen geben, die mit dem Erziehen und Erzogenwerden verknüpft und beabsichtigt werden, und ich denke die Methoden sind von diesen Zielen abhängig.

Was sind denn deine/eure Ziele, die ihr mit der Erziehung erreichen wollt? Oder zu was wollt ihr erzogen werden?

Oder ist es weniger zielbezogen und mehr eine Form von Disziplinierung, die eher für sich selbst steht, ohne großes Erziehungsziel?

Re: Strenge oder realistische Erziehung?

Verfasst: 01.09.2022
von Little_Me
Knapp gesagt liegt hier das Problem, dass ich persönlich dabei sehe wenn es darum geht, Ageplay zu betreiben. Einige - auch ich - möchten dabei Dinge erleben, die eigentliche Kinder auf keinen Fall erleben sollten! Das macht mir etwas Angst... Zumal ich mich nicht erinnern kann, jemals etwas in die Richtung in meiner Kindheit erfahren zu haben, wie ihr sie beschreibt.

Re: Strenge oder realistische Erziehung?

Verfasst: 01.09.2022
von eedoo
Ich glaube, das ist gerade die Crux beim Ageplay, dass es eben eine Sache zwischen Erwachsenen ist und diese auch eine ganz andere Vorstellungswelt haben. Es ist zwar jemand in der Kindesposition, aber selbst ein Little im tiefsten Littlespace ist noch immer etwas fundamental anderes als ein Kind.

Insofern unterscheiden sich natürlich Vorstellungen, Bedürfnisse und Phantasien. Dessen muss man sich bewusst sein, dann sollten diese auch weniger verunsichern.

Re: Strenge oder realistische Erziehung?

Verfasst: 07.09.2022
von DaddyThomy
Realistisch aufjedenfall muss ich erst dann mit little ausmachen was sie mag und gerne möchte.

Re: Strenge oder realistische Erziehung?

Verfasst: 07.09.2022
von LittleYaya
Da kommt wohl beides ein bisschen zusammen, da ich ganz gerne gewisse Soft-Bondage-Elemente im Ageplay mag und dadurch auch ein bisschen zum klein sein gezwungen werden möchte. Trotzdem ist mir eine liebevolle "Erziehung" wichtig und viele der strengen Massnahmen fände ich da fehl am Platz. Schlussendlich hat da einfach jede ihre eigenen Vorstellungen, die auch mehr oder weniger stark von einer echten Erziehung abweichen können. Das ist auch gut so, immerhin sind wir ja alle Individuen.

Re: Strenge oder realistische Erziehung?

Verfasst: 22.09.2022
von Drachenkind
@littlr
immerhin sind wir ja alle Individuen.
Ich nicht! :D

Spaß beiseite: ich stimme eedo voll zu, Littles sind keine Kinder, deswegen darf die Little'erziehung' eben auch anders sein als die 'reale' Erziehung.
Ich persönlich gebe nicht viel auf 'realistisch', da habe ich mir auch noch nie so viele Gedanken zu gemacht beim Littlethema. Wenn man sich ein bisschen mit Entwicklungspsychologie auseinandersetzt ist auch ziemlich schnell klar, dass die allermeisten Littles mit ihrem Verhalten und dem was sie 'brauchen' und 'können' auch gar nicht wirklich in eine kindliche Entwicklungsstufe passen.
Ganz unabhängig davon mag ich persönlich lieber einen liebevollen und umsorgenden Umgang mit mir als Little - also konsequent, aber geduldig. Bei Strenge und Strafen falle ich schnell aus dem LS raus.

Re: Strenge oder realistische Erziehung?

Verfasst: 25.09.2022
von Little_Me
Manchmal würde ich Bedürfnisse und Vorstellungen/Wünsche, die ich als Little habe gerne einfach abschütteln. Alle anderen genießen das, was sie im Littlespace tun viel mehr als ich, habe ich das Gefühl weil sie nicht ständig eine Mischung aus Sub und Little sind wie ich. Und ne, kann ich absolut nicht beweisen meine Theorie 😅

Re: Strenge oder realistische Erziehung?

Verfasst: 25.09.2022
von baerschen
Manchmal würde ich Bedürfnisse und Vorstellungen/Wünsche, die ich als Little habe gerne einfach abschütteln. Alle anderen genießen das, was sie im Littlespace tun viel mehr als ich, habe ich das Gefühl weil sie nicht ständig eine Mischung aus Sub und Little sind wie ich. Und ne, kann ich absolut nicht beweisen meine Theorie 😅
Hallo Little_me!

Ich finde deine Beiträge dabei sehr wichtig und auch die ganze Diskussion ist super! Wichtig, weil du zeigst, wie alles nicht immer rosarot ist und unter Umständen sogar beängstigend sein kann! Das kenne ich in einem verwandten Littlespace-Zusammenhang sehr gut - bei mir geht es eher um einen „Interessenkonflikt“ zwischen Littlespace und Fetisch, aber es fühlt sich auch manchmal beängstigend an, ähnlich wie du es beschreibst.

Meine unbewiesene Theorie ist, dass sowas sehr viel häufiger vorkommt als es in Foren, Blogs und Social Media beschrieben wird. Es ist nur natürlich, dass Menschen sich in aller Öffentlichkeit ein wenig „aufpoliert“ darstellen und Zweifel, Ängste und Unwohlsein ein bisschen durch die rosa Brille filtern, schon allein zum Selbstschutz. So erscheint im Internet die Ageplay-Welt vielleicht gar nicht so selten bunter und plüschiger, als es sich für die Innensicht vieler Littles und wahrscheinlich sogar der Autor*innen von Beiträgen dazu darstellt. Immerhin ist es ein sehr sensibles Thema, bei dem die Selbtschutzbarriere ziemlich niedrig sein kann.

Lg Micha

Re: Strenge oder realistische Erziehung?

Verfasst: 27.09.2022
von Little_Me
Oh vielen Dank, es tut gut zu wissen dass man nicht alleine ist ❤️

Re: Strenge oder realistische Erziehung?

Verfasst: 02.10.2022
von baby_wiba
Hallo,
wollte mal wieder einen Beitrag schreiben, nicht wissend ob es interessiert.

Ich werde auch erzogen, wahrscheinlich streng. Das hat sich im Laufe der Jahre so entwickelt und wir selbst merken es kaum.
Seit einigen Jahren schlafe ich im Strampelsack. Das sind quasi Schlafsäcke für Babys (natürlich in meiner Größe) mit oder ohne Ärmel und einen breiten Beinbereich zum Strampeln.
Der Vorteil ist, das Baby (ich) bleibt immer unter seinen Decken und kann nicht frieren.
Solche Dinger gibt es nicht zu kaufen - die käuflichen (acuh Pflegeschlafsäcke), sind im Beinbereich viel zu eng.
Ich habe inzwischen verschiedene, ganz dünne und meist über die Schultern zu verschliessende für den Sommer und auch sehr dicke und warme mit langen Ärmeln für den Winter.

Seit fast zwei Jahren werde ich abends in meinem Strampelsack mit einem Brust- und Schultergurte im Bettchen fixiert. Das ist nicht schlimm, kann mich ja bewegen und auch ganz gut nach rechts oder links drehen - aber ich kann meinen Oberkörper nicht aufrichten oder gar aus dem Bettchen steigen und muss liegen bleiben.
Und damit ich nicht mit meinen Händen unartig werde, stecken die in der Regel in dicken daumenlosen Polsterfäuslingen und sind am Kopfende mit je einem kurzen Gurt fixiert.
Ich komme mit den Handschuhen bis zum Brustbereich runter, aber niemals über die Gürtellinie.
Das ist schon recht unangenehm und vor allem im Sommer blöd warm.

Natürlich trage ich Windeln und Gummihosen, denn unten herum muss auch alles dicht sein. Dabei darf ich ja strampeln und mich ausgiebig bewegen.
Abends einmal im Strampelsack verpackt, muss ich im Bettchen liegen bleiben bis zum Wecken - wann immer das ist.

Re: Strenge oder realistische Erziehung?

Verfasst: 03.10.2022
von Little_Me
Mir würde zwar die Möglichkeit zum Kuscheln dann unendlich fehlen aber wirklich spannend, wie viele Facetten es gibt und freut mich total, dass du da das Richtige für dich gefunden hast :)

Re: Strenge oder realistische Erziehung?

Verfasst: 19.10.2022
von Lena
Ich mag mehr die liebevolle Art der Erziehung. Viele der in DDlg und BDSM praktizierten Strafen passen in mein Konzept von Ageplay und Kleinsein überhaupt nicht hinein, und mit einer im BDSM-Sinn dominanten Daddy-Figur könnte ich nichts anfangen. Was aber nicht heißt, dass ich nicht einige "Erziehungsmethoden" sehr spannend finden würde, die absolut nicht kindgerecht sind. Aber wie schon gesagt wurde: wir sind grundsätzlich dann doch Erwachsene und unsere Vorlieben sind einfach eine Mischung aus unserem Erfahrungsschatz, der eben doch um einiges reichhaltiger ist als bei Kindern.

Re: Strenge oder realistische Erziehung?

Verfasst: 06.11.2022
von TheGoodOne
Ich möchte und mag eine liebevolle Erziehung, die mir das gibt, was ich als Kind nicht haben durfte.

Re: Strenge oder realistische Erziehung?

Verfasst: 03.12.2022
von LittleToddler
Ich möchte und mag eine liebevolle Erziehung, die mir das gibt, was ich als Kind nicht haben durfte.
Exakt, das kann ich genau so unterschreiben.
Als ich ein Kind war, wurde ich mit Demütigungen, Strenge und Gewalt regelrecht überzogen.
Das brauche ich nicht, davon bin ich satt.
Wo ich Hunger drauf habe ist das, was ich nie wirklich hatte.
Liebe, Halt, Schutz und Geborgenheit.
Nur Unbeschwertheit dürfte schwierig werden.
Ich bin leider nicht mehr unbeschwert.
Dafür habe ich schon viel zuviel Mist in dieser Welt gesehen.

Re: Strenge oder realistische Erziehung?

Verfasst: 11.04.2024
von eiscreme
.

Re: Strenge oder realistische Erziehung?

Verfasst: 12.04.2024
von Andreas
Meist so das man sich nach dem sehnt, sich das wünscht, was man in seiner Vergangenheit nicht oder zu wenig hatte.
Man möchte in sich drin ein Defizit ausgleichen bewusst oder unbewusst.

Re: Strenge oder realistische Erziehung?

Verfasst: 13.04.2024
von babydennis
Ich tendiere eher auf eine realistische Erziehung eines Littles. Natürlich muss man sich als Erzieher immer durchsetzen können und strafen durchsetzen. Bin aber kein Freund davon den Popo versohlt zu bekommen oder sich in die Ecke stellen zu müssen. Das haben meine Eltern auch nicht gemacht. Ich bekam auch nicht als Strafe eine Windel angezogen. Diese gab es nur nachts, bei langen Ausflügen und nach einem Unfall.

Bei mir ist es so, dass ich mich automatisch recht kindisch verhalte. Ich werde noch heute von meinen Eltern und Geschwister gebremst und erzogen. Das Kind in mir ist stärker. Und da mich meine Nichte mittlerweile als Spielkamerad sieht, haben mir nur Blödsinn im Kopf. Meine Schwester meinte, dass man einen Altersunterschied gar nicht sieht. Und sowas kann man nicht spielen.

So ist es aber auch, wenn ich einen Babysitter oder Daddy habe. Wenn der sich nicht durchsetzen kann, tanze ich ihm auf der Nase rum. Wenn er sich zu viel durchsetzt, hat er irgendwann ein heulendes und trotziges Kleinkind vor sich. Die Maßnahme keine Keks, an Laufgeschirr laufen oder im Buggy sitzen, früh ins Bett und kein Fernsehen sind realistischer als eine Nacht fixiert im Bett zu legen. Aus dem Gitterbett mit Schlafsack würde ich ohnehin schwer rauskommen.

"Realistisch" ist im Ageplay Kontext ein großes Wort. Auch wenn wir unsere Rituale haben und diverse Erfahrungen aus unserer Kindheit auflegen lassen, ist das Erleben ein anderes, und wir haben selbst in einem Moment von Kontrollabgabe sehr viel mehr Kontrolle über das, was wir mit uns machen lassen als als Kind, wo wir in einer viel hilflosen und passiveren Rolle waren.
Da gebe ich dir Recht. Allerdings ist doch grade der Reiz hilflos zu sein und die Kontrolle abzugeben. Und das geht auch bei Little-Erziehung, in dem man das Smartphone und Geld wegnimmt. Das kann man mit allen Erwachsenen-Sachen machen. Wenn man früh ins Bett gebracht wird und mindestens 10 bis 12 Std. Schlafen muss, wenig Fernsehen und immer wie ein Kind rumlaufen, wird man die Person schon erziehen können, wo der Hase läuft.

Was sind denn deine/eure Ziele, die ihr mit der Erziehung erreichen wollt? Oder zu was wollt ihr erzogen werden?
Oder ist es weniger zielbezogen und mehr eine Form von Disziplinierung, die eher für sich selbst steht, ohne großes Erziehungsziel?
Erreichen möchte ich, wie ein Kleinkind behandelt zu werden. Die Selbstbestimmung abzugeben und bevormundet zu werden. Das man auch in der Gesellschaft nicht für voll genommen wird. Das man anstatt von Dates mit Frauen, eher gebabysittet wird. Das man nichts alleine machen darf. Man muss sich immer wie ein Kleinkind verhalten, egal wo und wann. Wird aber schwer realisierbar sein.

Re: Strenge oder realistische Erziehung?

Verfasst: 19.04.2024
von Leo1986
Ich denke.... *tief Luft holen*...

was man an der Stelle nicht verwechseln darf sind sexuelle Fetischphantasien und das kleine "ich"!

Machen wir uns nichts vor, wir sind alle Erwachsen, auch wenn in uns noch das kleine "ich" schlummert...
Demzufolge ist es auch absolut normal, das wir sexuelle Wünsche und Phantasien haben. Und das rund um die Uhr. Damit meine ich nicht das man dauer juckig durch die Gegend läuft, sondern das diese Wünsche einfach immer da sind und dann von Zeit zu Zeit auch mal aufploppen.

Was bedeutet, das es zwei verschiedene Bedürfnisse sind die wir haben.
Das ist bei "Vanillas" genauso, nur dort kreuzen und verschmelzen diese Dinge nie so stark wie im Little/AB-Bereich.

Das kleine "Ich" hat emotionale Bedürfnisse. Es möchte gern liebgehabt werden, möchte Fürsorge und liebe spüren. Außerdem Windeln tragen und (das ist bei jedem anders) was nicht noch alles dazu gehört, weil diese Dinge ganz stark mit den voranbeschriebenen Gefühlen verknüpft sind.
Der Erwachsene in uns dagegen, hat sexuelle Bedürfnisse. (wenn er sie denn in der Form hat) Eine strenge Hand, eventuell BDSM-Phantasien, Windelfetisch usw.

Die Überschneidungen von beidem lassen die Grenzen vom einen zum anderen so sehr verschwimmen, dass es vielen sehr schwer fällt das eine vom anderen zu unterscheiden.

Mir persönlich ist das durch bewusste Selbstbeobachtung aufgefallen. Auf der Littleseite wäre es nämlich bei mir so, dass wenn das was an Erwachsenenphantasien da ist, in der emotionalen Tiefe einer Regression passieren würde, schwere schäden anrichten würde. Weil man sowas mit Kindern einfach nicht macht. <-Punkt... Ausrufezeichen... xD

Bei "Vanillas" ist es eben so, das Sie keine emotionalen Bedürfnisse mit Gegenständen oder speziellen Verhaltensweisen gekoppelt haben, die sich sowohl auf der emotionalen Ebene und auf der sexuellen Ebene gleichzeitig befinden.
Daher stellt sich dort die Frage auch überhaupt nicht, was ist was und wie muss ich das jetzt einordnen? Da ist Sex eben Sex und Liebe ist Liebe.
Diese Grenzen sind völlig klar!

Um die Verbindung jetzt wieder zurück zu uns zu bekommen -> wir lernen von den "Vanillas" wie wir differenzieren (eben weil sie die Norm sind!), da diese aber nicht unsere Leben mit unseren Bedürfnissen leben, wissen sie nicht damit umzugehen und wir können diese Differenzierung nicht von ihnen übernehmen oder erlernen, weil sie es uns nicht zeigen können!
Daher kommt die allgemeine Verwirrung "was will ich denn jetzt?"..."hart oder sanft angepackt werden?"..."geht beides oder bin ich völlig doof?"

Ich hoffe das war irgendwie verständlich und ihr könnt euch so ansatzweise etwas darunter vorstellen... anderen falls war oder bin ich vielleicht völlig weit vom Thema abgekommen, hol mir meine 6 ab und bin ganz ruhig auf der hintersten Bank. *Kuschellöwe grabsch und knuddel*...