von Captain Felix » 01.03.2017
Hallo Hannah,
vor einiger Zeit (ca. 2011/2012 - wow, wie die Zeit fliegt) war ich in der Situation, zwei Caregiver zu haben. Beide waren weiblich und waren einfach Mama und Mami. Sie waren miteinander nicht liiert, aber gut befreundet. Genauso war ich anfangs mit keiner von beiden in einer festen Beziehung. Anfangs wurde Mami noch nicht so richtig warm mit mir, was dazu führte, dass ich eine stärkere Bindung zu Mama entwickelte. Mit der Zeit wurde Mama aber immer distanzierter, was dazu führte, dass ich häufig nur mit Mami alleine Unternehmungen gemacht habe. Letzten Endes hat Mama unsere (bis dahin immer noch nicht feste) Beziehung beendet und mir mitgeteilt, dass ihr das momentan alles zu viel wird. Nach einigen weiteren Monaten habe ich dann die Beziehung zu Mami zu einer festen Beziehung gemacht. Schnell vorgespult: Am Ende ist leider auch diese Beziehung auseinander gegangen. Ich erzähle das hauptsächlich, um eine Einschätzung meiner Expertise in der Sache zu ermöglichen.
Insgesamt muss ich sagen, dass ich die Erfahrung genossen habe, zwei Caregiver zu haben. Es war etwas unglücklich, dass die Zeitspanne, in der ich das Gefühl hatte, dass ich beiden ähnlich viel bedeute, nur relativ kurz war. Generell fand ich das Gefühl aber toll. Es funktioniert für mich aber auch nur, wenn beide Caregiver auch irgendeine Art von Beziehung miteinander haben. Das muss keine Liebesbeziehung sein, aber doch zumindest eine Freundschaft, sodass sie sich auch regelmässig sehen und wir auch gemeinsam zu dritt zusammen sein können. Anders als Pimpernuckel bin ich nicht der Meinung, dass dann einer den Hut aufhaben muss. Wenn sich beide regelmässig treffen und absprechen, kann man durchaus gemeinsame Standards definieren, an die man sich hält.
Was ich allerdings noch nicht hatte, ist ein Ageplay-Geschwister, also ein anderes Little, das denselben Caregiver hat. Ich könnte mir das aber durchaus vorstellen, aber auch wieder nur dann, wenn ich mich auch mit dem Geschwister verstehe. Wenn mein Caregiver andere Littles betreuen würde und das ausschliesslich in der Zeit machen würde, in der ich nicht da bin, sodass ich diese nie zu Gesicht bekäme, fände ich das doof. Ich will dann schon auch beteiligt sein und natürlich auch mit meinem Geschwister spielen können! Zudem ist das ja dann noch jemand, mit dem man auch andere Sachen teilen kann: Eine Bettzeit ist bestimmt nur halb so fies, wenn jemand anderes auch noch ins Bett muss. Und genauso ist es nur halb so schlimm, wenn man vor dem Essen kein Eis bekommt, wenn jemand anderes auch keins bekommt.
Eine weitere Überlegung kommt bei mir dann noch dazu: Ich habe bisher in meinem Leben kein Verlangen gespürt, mit einem anderen Menschen Sex zu haben. Allerdings ist meine Befürchtung, dass es nicht viele Menschen gibt, die Lust haben auf eine Beziehung, in der man keinen Sex miteinander hat. Daher kann ich mir gut vorstellen, in einer Beziehung mit mehreren Caregivern zu leben, die dann miteinander eine Liebesbeziehung haben und sich ihre sexuellen Bedürfnisse gegenseitig erfüllen. Also quasi wie in einer biologischen Eltern-Kind-Konstellation. Dennoch habe ich auch hier ein bisschen Angst, dass dann die Liebesbeziehung zwischen den "Eltern" in den Vordergrund gerät und ich als Kind überflüssig werden könnte.
Viele Grüsse,
Felix :)