Für mich selbst habe ich - wohl aus dem Hang zu klaren Lösungen - schon vor sehr langer Zeit die Position eingenommen, gar keine Kinder zu zeugen. Ich bin der Meinung, weder der Rolle als Vorbild noch der des wirtschaftlichen Versorgers gerecht zu werden - schlichtweg habe ich die Sorge, hier zu versagen.
Nicht mehr mit den eigenen Eltern unter einem Dach zu leben, empfand ich als Befreiung für mein Little Me (das sich dann erst so richtig entwickeln konnte), eine Familie würde mir diese Freiheit wieder nehmen. Es stellt sich die Frage, was von beidem einem wichtiger ist.
Ich kann deine beiden Überlegungen sehr gut nachvollziehen. Mir geht es bzw. ging es ähnlich.
Ich empfand es als riesige Erleichterung als ich meine Leidenschaft nicht mehr vor meinen Eltern verstecken musste. Ich hatte meinen Eltern irgendwann reinen Wein eingeschenkt und da fiel eine echte Last von mir ab. Dieses Versteckspiel hab ich immer gehasst; so als ob ich etwas schlimmes tun würde, etwas verbotenes. Dabei ist das doch einfach nur etwas, was zu mir dazu gehört, und was ich wirklich mag... auch wenn es ungewöhnlich ist.
Und damit ist ein Knoten geplatzt und ich wollte mich vor niemandem mehr verstecken. Ich habe das natürlich nicht jedem auf die Nase gebunden, den ich kenne. Aber die mir wichtigen Personen haben das irgendwann erfahren, wenn es sich angeboten hat. Das hat vieles für mich viel einfacher gemacht. Ich musste nichts mehr verheimlichen, und ich konnte mich meinen engen Freunden über die Sachen reden, die mich bewegen, auch wenn es sich dabei um etwas handelte was mit meinem Fetisch zu tun hatte.
Und jetzt die Überleitung zu der Sache mit den Kindern. Dieses Gefühl mich nicht verstecken zu müssen und nicht verstecken zu wollen, ist ziemlich tief in mir eingebrannt. Windeln und Klein sein gehören zu mir, und es ist nichts böses und ich will diesen Teil von mir nicht verstecken müssen. Es geht da auch gar nicht um den sexuellen Aspekt, sondern nur um das "Klein sein" und "Windel tragen wollen" als Teil meiner Persönlichkeit. Ich möchte einfach nur ich selbst sein und mich nicht verstellen.
Aber genau das ist ja das Dilemma mit Kindern. So einfach geht das nicht. Ich glaube, die Kinder selber hätten damit gar nicht so das Problem, wenn sie den Papa halt einfach immer so kennen; immer mit Windeln und jemand der eben gern auch mal etwas kindisch ist oder etwas andere Kleidung trägt. Die Problematik ist wenn das weitere Umfeld ins Spiel kommt. Denn durch dieses verstehen die Kinder ja erst, dass das eben nicht der Norm entspricht. Und da ich auch nicht wollen würde, dass es jeder der anderen Kindergarteneltern, die Erzieher, die Lehrer und alle anderen Personen erfahren, müsste man doch auf die Kinder einwirken, dass sie es nicht herumerzaehlen, und das etwas intimes/privates ist, was man nicht erzaehlt. Und das finde ich dann auch wieder kritisch.
Wie man es dreht und wendet. Man bzw. ich muss mich immer etwas verbiegen und diesen Teil meiner Persönlichkeit verstecken. Das fühlt sich nicht wirklich gut an. Andererseits ist es auch etwas sehr sehr erfüllendes Kinder zu haben, sie aufzuziehen und Zeit mit ihnen zu verbringen.
Ich lebe in einer Beziehung mit meiner Freundin, die zwei Kinder hat. Wir wohnen 300km auseinander, so dass wir uns in der Regel nur am Wochenende sehen können. Für mich bedeutet das, dass ich mich unter der Woche voll ausleben kann und mich an den Wochenenden dann zurückhalte, was diese Seite meiner Persönlichkeit angeht. Under der Woche kann ich ungestört Windeln tragen und an den Wochenenden bin ich dann der (Ersatz-)Papa. Das ist ein Kompromiss mit dem ich ganz gut umgehen kann. Vollzeit-Papa zu sein wäre für mich deutlich schwieriger. Einerseits wäre ich das eigentlich sehr gerne, denn es ist schon etwas ganz anderes tag für tag mit den Kindern zu sein. Andererseits könnte ich einfach nicht meine kleine Seite für Jahrzehnte so einschränken und immer dieses Gefühl haben mich vor meiner eigenen Kindern verstecken zu müssen.
Deswegen habe ich auch diesen Thread gestartet, weil es mich wirklich brennend interessiert, wie ihr anderen damit umgeht; ob ihr ähnlich fühlt wie ich, oder ob euch das leichter fälllt die beiden Sachen unter einen Hut zu bekommen.
Tonight the Great Pumpkin will rise out of the pumpkin patch. He flies through the air and brings diapers to all the children of the world.