Wie findet ihr Littles-Youtube Channels / Vlogs

[linus]

Hallo,

ich stosse jetzt immer öfter auf Youtube-Channels von Littles, meistens eher jüngere Mädels, meist aus dem amerikanischen Raum, die einen Vlog zum Thema Little/Ageplay/Windeln betreiben.
Eigentlich finde ich das total toll und putzig, dass die so mutig sind und sich da hinstellen und darüber erzählen. Es freut mich schon, dass sowas auch bei Youtube statt findet und dort auch eine gewisse Reichweite bekommt. Mir fallen da jetzt zum Beispiel diese beiden ein:



Ich möchte das eigentlich richtig toll finden, das abonnieren und immer schauen, wenn es was neues gibt, weil ich es cool finde dass es sowas gibt. Aber, .... und jetzt kommt das große Aber: Es interessiert mich einfach nicht; nicht die Bohne. Irgendwie ist mir das so egal, wie deren Zimmer aussieht und wie sie diese oder jene Windel in die Kamera halten und alles total cute und sweet ist. Irgendwie total komisch. Ist das ne Generationenfrage. Bin ich einfach schon zu alt, um die Faszination von Vlogs zu verstehen.

Wie gehts euch damit. Schaut ihr solche Channels, oder gibt es noch andere, die vielleicht einen anderen Schwerpunkt haben und interessanter sind?

[nordstern]

Die Videos von Little Lolycat schaue ich mir manchmal an. Die finde ich sympathisch und ich finde, dass sie auch ne recht reflektierte Meinung zu ABDL hat. Was ich weniger mag sind Mädels, die sich vor der Kamera "produzieren" und so künstlich rüber kommen. Da hab ich keine Berührpunkte mit und keinen Spaß dran, mir die Videos anzuschauen

[Pimpernuckel]

Ich finde das alles völlig unspannend. Gut, Mädels interessieren mich sowieso nicht, aber auch bei Jungs oder allgemein gehaltenen Kanälen zu ABDL und Windeln kommen bei mir meist eher *rolleyes* und *facepalm* Gefühle. Die Präsentation ist halt in der Mehrheit der Fälle todlangweilig und die Themen nicht gut durchdacht und aufbereitet. Letzten Endes ist das auch nix anderes, wie die Ego-Shows bei Instagram, Tumblr & Co. - 90% dieser Inhalte sind völlig überflüssig und man hat sie nach fünf Minuten wieder vergessen.

Pimpernuckel

[baerschen]

Huhu,

Anfangs fand ich es ganz toll, dass manche so offen damit umgehen. Aber auf den zweiten Blick kamen mir Zweifel.

- erster Blick: Toll, dass sie den Mut aufbringen. Zweiter Blick: Man weiß nichts über die Motive, einen Channel zu betreiben. In jedem Fall trägt die/der VloggerIn sein Leben lang die Folgen mit sich herum.
- die Channels geben einem das Gefühl, mit seiner Neigung weniger allein zu sein. In Wahrheit aber sind wir immer noch genauso Außenseiter wie schon früher, und daran ändert sich auch in Zukunft wenig.
- Youtube-Channels sind immer noch eine sehr einseitige Kommunikationsform. Sie stellen einen trügerischen Eindruck von Nähe dar, aber in Wahrheit ist die Distanz fast genau so groß wie bei anderen Medien.

Es bleibt also insgesamt ein schaler Beigeschmack...

Lg Micha

[Gordon Shumway]

Ich kann mich hier tendenziell einigen Vorrednern anschließen.

Im Detail zu meiner Sicht: Ich gebe zu ich hätte gern wieder jemanden, der mit der Neigung was anfangen kann, vielleicht eine Dame in meinem Alter mit AB Zügen. Ich denke das zumindest einige ebenfalls Single und auf der Suche sind, respektive vielleicht auch einfach nur Freundschaften suchen. Dabei erscheint es mir, als würden Vlogs(die nun auch schon mindestens so alt sind wie youtube) und Blogs versuchen da eine "Verfügbarkeit" zu suggerieren und mir eine Auswahl zu geben.
Wenn ich genauer hinsehe, ist es aber dann doch nur eine meist vollkommen übertriebene Selbstdarstellung, bei der gefühlt jemand Leute sucht, die ihm auf die Schulter klopfen, ohne ernsthaftes Interesse an wirklichem Kontakt. Eine Art Teasing von Leuten, die Ihr Selbstvertrauen boosten wollen und einen Monolog führen. Das Problem liegt dabei auch schon in der Grundfunktion des ungefilterten Internets. Die Video/Bild/Textprovider sind global, ich bin aber nicht allgegenwärtig^^(noch nicht *sngr*).
Das finde ich traurig, da es meiner Meinung nach in Leuten die sich das angucken ein Bedürfnis nach Kontakt anregt, aber nicht stillt. Ich kann nicht beurteilen ob es für alle so ist, ich denke mal nicht, aber so ist es für mich.
In diesem Sinne finde ich jedenfalls Kommunikationswege wie z.b. Foren ansprechender, da ich hier spezifisch eher nach einem Dialog mit ähnlich gesinnten suche und erwarten kann, das ein Forum das bietet, ohne mich dauernd mit teils doch recht sexualisiertem Content zu teasen.

Edit: Um vielleicht noch auf deine Frage zu antworten Linus. Ich glaub nicht das man jemals für irgendetwas zu alt wird, so lang man sich nicht selbst zu alt fühlt respektive neuem gegenüber nicht mehr offen ist. Da du dich mit der Thematik schon beschäftigt hast, kann man nicht mehr sagen, das du es nicht versucht hättest. Gerade die Beispiele wirken auch auf mich langweilig und ich gucke sonst gern mal Videos oder lese Texte wo Leute einen Monolog über etwas führen, auch über sich selbst wenn mich der Einblick interessiert, aber in vielen anderen Bereichen sind das Leute die auf vielen Plattformen vertreten sind, wo ich dann eventuell auch Kontakt suchen kann(so z.b. Youtuber zu Games). Vielleicht würde es dich ja auch mehr ansprechen, wenn du mit den Personen in den Videos einen Dialog hättest und sie tatsächlich kennen lernen würdest, anstatt das sie sich einfach nur selbst in optimalem Licht darstellen?

[linus]

Vielleicht würde es dich ja auch mehr ansprechen, wenn du mit den Personen in den Videos einen Dialog hättest und sie tatsächlich kennen lernen würdest, anstatt das sie sich einfach nur selbst in optimalem Licht darstellen?

Das ist ein interessanter Aspekt, an den ich gar nicht gedacht habe. Meine beiden beispiele sind ja beide aus dem englischsprachigen Raum und auch wenn ich der Sprache mächtig bin, fühle ich mich doch sehr distanziert. Ich habe das Gefühl mit der US-amerikanischen oder allgemein englischsprachigen Szene keinerlei Berührungspunkte zu haben. Ich lese andere Foren als diese Vloger, besuche andere Veranstaltungen und habe allgemein das Gefühl, dass mich mit denen recht wenig verbindet.

Genau dieses Gefühl hatte ich auch immer bei englischsprachigen Foren. Mir hat Adisc als Forum eigentlich immer recht gut gefallen, dennoch habe ich die Distanz eines Neulings nie überwunden, da ich das Gefühl hatte, diese Leute niemals persönlich kennen lernen zu können. Das scheint für mich psychologisch einen Riesen-Unterschied zu machen.

Es ist spannend mit Leuten zu chatten oder in einem Forum zu schreiben, mit denen man potentiell auch mal ein Bier trinken gehen kann, oder die dann mal mit einem gemütlich auf einer Wiese im Park liegen (so wie einige KuMus das gestern gemacht haben). Es ist für mich nicht spannend mit Leuten zu chatten, die ich mit 99% Wahrscheinlichkeit niemals persönlich kennen lernen werde.

Vermutlich ist das auch der Grund warum ich mich mit den verlinkten Blogs nicht emotional "connecten" kann. Danke für den Denkanstoss, Mr. Shumway.

[baerschen]

Huhu,

stimmt, über den "geographischen" Aspekt der Distanz habe ich gar nicht nachgedacht. Der spielt aber ganz sicher auch bei mir eine Rolle. Der sprachliche interessanterweise auch. Ich spreche zwar inzwischen fast mehr Englisch als Deutsch, aber meine Kindheit hat doch fast ausschließlich auf Deutsch stattgefunden.

Lg Micha

[Karuh]

und jetzt kommt das große Aber: Es interessiert mich einfach nicht; nicht die Bohne. Irgendwie ist mir das so egal, wie deren Zimmer aussieht und wie sie diese oder jene Windel in die Kamera halten und alles total cute und sweet ist.

Ich weiß was du meinst, denn mir geht es da ganz ähnlich. Für mich kann ich es mir so erklären: Es interessiert mich einfach nicht, weil ich keinerlei zwischenmenschliche Beziehung zu dieser Person habe. Ich kenne sie schlicht nicht. Das ist wohl für mich so, als würde mir irgendjemand auf der Straße erklären, dass er zu Hause einen Fahrradergometer stehen hat, weil er gerne daheim trainiert. Das ist schön und tut ihm sicher gut, aber interessiert mich halt nicht; wieso auch?
Anders ist das mit Menschen, die ich kenne. Einfach weil ich mich für meine Mitmenschen interessiere und wenn diese mit mir über das Thema reden möchten, höre ich gerne zu und frage auch nach.
Trotzdem schaue ich ein paar dieser VLOGs hin und wieder, aber einfach nur, weil ich gerade Lust habe themen/szenebezogen zu surfen. In etwa so, wie wenn ich bei saveexpress rumsurfe, ohne etwas zu bestellen

[baerschen]

Huhu,

... weil ich keinerlei zwischenmenschliche Beziehung zu dieser Person habe. Ich kenne sie schlicht nicht ...

Ja, genau das ist es, was auch bei mir einen schalen Beigeschmack hinterlässt.

Mir geistert gerade noch ein weiterer Aspekt durch den Kopf. Ich glaube, viele ABDL- oder Little-Menschen können nicht so locker mit ihrer Neigung umgehen und fühlen sich damit eher einsam. Aber aus Einsamkeit Little-Vlogs zu gucken, ist die perfekte Methode, sich noch einsamer zu fühlen. Das kann ein Teufelskreis werden, denke ich.

Ich muss aber auch sagen, dass ich zunächst eimal respektiere, wenn ein Little aus ehrlichen Motiven an die "Öffentlichkeit" geht (und sei es nur wegen der "15 Minuten Ruhm"). Begeistern kann es mich trotzdem nicht wirklich.

Lg Micha

[Löwenjunge]

Ich hab seit einiger Zeit nen Tumblr-Account, wo ich gelegentlich was poste. Bei vielen Blogs, die mir empfohlen werden, fällt mir aber auf, dass da fast nur Windelbilder/Gifs hochgeladen werden.

[SaphirWolf]

Bei Tumblr steht ja auch der visuelle Aspekt mehr im Mittelpunkt.
Tumblr ist nicht die Plattform für lange Texte.
Daraus folgt auch dein Eindruck.