Huhu,
angeregt durch viele Beiträge, in denen Ihr geschrieben habt, dass vielen von Euch Grenzen, gegebenenfalls Strenge oder sogar Strafen ein Gefühl von Geborgenheit geben, habe ich mich gefragt, ob es auch "echt" negative Dinge gibt, die trotzdem zu Eurem Kleinsein dazugehören.
Ich hatte z.B. eigentlich eine prima Kindheit, tolle Eltern und Freunde, konnte auf der Straße oder im Wald spielen, aber in Kindergarten und Schule bin ich oft angeeckt. Heute würde man mich wohl mit Ritalin betäuben, aber damals bin ich einfach durch Zappelitis, andererseits Verschüchterung, aufgefallen. Und dann war da noch die ständige Angst vor dem Verlust meiner Blasen- und Darmkontrolle. Mein Little Me erlebt (in Gedanken) heute viele dieser Dinge: ist chaotisch und wird dafür ausgelacht, macht noch in die Hose und ins Bett, muss sogar Windeln tragen, schämt sich für all das. Beschämung ist irgendwie konstitutiv für mein Little Me. Aber es tut ihm (glaube ich) nicht wirklich weh, und ansonsten hat es Spaß am Leben.
Meine Frage: Spielt oder erlebt Ihr eher eine idealisierte Variante Eurer Kindheit, in der alles schön und gut ist, oder gehören auch nicht so schöne Seiten dazu? Deutet Ihr negative Aspekte Eurer eigenen Kindheit eher positiv um (Strafe --> Geborgenheit; Scham --> alles wird wieder gut), oder gibt es auch welche, die so negativ bestehen bleiben?
Lg Micha