Die MEGAMAX-Windel von NorthShore (US)

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Typ Orange
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Die MEGAMAX-Windel von NorthShore (US)

von Typ Orange » 30.03.2021

[Dieser Beitrag erschien bereits vor 'nem Monat in 'nem andern Forum.]

Also wer sich unter "MEGAMAX" irgend etwas Großes vorstellt, der wird sicherlich enttäuscht werden. Auch für Leute mit reichlich Bauumfang dürfte dieses Produkt kaum von Interesse sein, denn es gibt keine XL - zumindest nicht beim Windel-Minister. Laut Herstellersite wird eine XL erst Mai/Juni 2021 bestellbar sein. Wann dann die ersten in Europa ankommen, ist noch völlig offen.

Jetzt mal die Details:
Für 23,90 (plus Versand) kriegt man gerade mal einen Zehnerpack. Das bedeutet, die Dinger zählen zur Kategorie "Edelpampers". Und die werden garantiert nicht von der KK gesponsert. Schade eigentlich, denn die "Haptik" ist recht angenehm.
Die Folie ist ähnlich zur Bambino bianco relativ dünn und raschelt auch kaum. Auf den Seitenteilen sind in mehreren Zeilen Name und Firmenlogo als hellblauer Aufdruck.
Die Tape-Landingzone ist wie üblich eine aufgeklebte klare Folie, die aber im Unterschied zu den kanadischen Rearz (Inspire+/InControl) recht weich ist, und daher auch kaum raschelt/knistert.
Die elastischen Bündchen an Bauch und Rücken sind nicht zu lose und verhelfen zu guter Passung.
Die Bündchen zum Auslaufschutz sind hoch geschnitten und beinahe über die gesamte Länge offen. Da ist also ordentlich Platz für dicke bzw. viele Zusatzeinlagen, die bei der versprochenen Saugleistung von 6500ml eigentlich überflüssig sein dürften. Dabei ist das Windelchen mit 2,9 cm in zusammengefaltetem Zustand gar nicht mal dick. Aber 12 Stunden versprochene Tragedauer sind ungewöhnlich und fragwürdig. Ein erster Praxistests wurde bereits absolviert und erscheint als separater Beitrag.

Die MEGAMAX ist momentan erhältlich in 3 Größen:
S = 60-90 cm, M = 80 – 110 cm, L = 105 – 140 cm (laut Packung 42-54“ bzw. 107-137 cm) - und ab Mai/Juni in XL 50 - 60" (127 - 152,4 cm)
... und in fünf Farben: weiß, pink, blau und schwarz unifarben, als auch regenbogenfarbig im Batik-Muster (tie-dye).

Hier die Abmessungen der NordShore MEGAMAX "L":
Länge lose 63 / gedehnt 98 cm
Breite vorn 71 /gedehnt 79,5 cm
mitte 23 / gedehnt 35 cm
hinten 68 / gedehnt 78,5 cm
dick (zusammengefaltet) 2,9 cm
Breite der Elastic-Bündchen vo + hi 16 cm
Höhe der Elastic-Bündchen vo 4 / hi 3,4 cm
Das Saugpolster hat eine Länge von 80 cm, ist vorn 30 cm, mittig 20 cm und hinten 35 cm breit.
Der blaue Saugkern misst 31,5 x 10 cm.
Die Bündchen-Höhe beträgt 5,9 cm.
Die Tape-Landingzone ist 62 x 16,8 cm groß.
Die 4 Klebstreifen (tape) messen (B x L) 5 x 8,1 cm, davon sind 3 cm klebend.
Das Gewicht ist trocken 215 g.
Die Kapazität beträgt lt. Packg. „12 Stunden“; laut Website 6500 ml.
Diese Windel hat keinen Nässeindikator.
Die Packungsgröße (10er) ist 30x29x18 cm.
Der Preis beträgt (Diap-Minister) 23,90 € (+ Versand).
Made in China (steht extra auf der Packung).
Eine dicke Windel ist durch nichts zu ersetzen - außer durch eine noch dickere.

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Typ Orange
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NorthShore MEGAMAX - der 12-Stunden-Test

von Typ Orange » 30.03.2021

[Auch dieser Beitrag erschien bereits vor 'nem Monat in 'nem andern Forum.]

Wie bereits geschrieben, fasst sich die Folie gut an, auch die angenehme Passform überzeugt, nix kneift und Klebstreifen halten „wie ’d Sau“. Ein Nachpositionieren ist aber möglich. Der Hintern wirkt kaum dicker. Wenn man darüber streicht, ist nur ein geringer Unterschied feststellbar.

Man kann diese Windel also auch tagüber tragen. Nach gefühlten 20 Minuten kam Wärmeempfinden, beinahe Schwitzen auf. Das kann durchaus daran liegen, dass ich eher CF-Pakete gewohnt bin, bzw. viiiel dickere Pakete, d.h. wenn schon Folienwindel, dann mit ordentlich Boostern drin.
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Hier das „Einfuhr-Ausfuhr-Protokoll“, wobei „rein“ nur bedeutet, wann ich mir eine neue (große) Tasse zurechtgestellt habe. Verkonsumiert wurden bis zum Abbruch 9 Pötte á 375 - 400 ml mit ausschließlich nichtalkoholischen Warmgetränken (Tee). Es wurde nur ein Body über der Windel getragen, selbstverständlich in orange.

rein ----- raus
15:10 ----- 15:52
16:00 ----- x
16:30 ----- x
17:05 ----- 17:10
x ----- 17:25
18:05 ----- 18:06 (im „Zielgebiet“ quillt das Teil so langsam spürbar auf)
x ----- 18:40 (es wird nicht mehr im Sitzen befüllt)
18:50 ----- x
19:15 ----- 19:15
x ----- 20:00
20:20 ----- 20:35 (fängt an beim Sitzen auszulaufen)
21:00 ----- 21:15 (ein letztes Mal im Stehen laufen lassen)

Abbruch wegen erreichter Kapazitätsgrenze – nochmals Hinsetzen nicht mehr möglich.
Die Windel ist stark aufgequollen, allerdings nur vorn ab den unteren Klebstreifen bis hinten Gesäßunterkante. Im Stehen ist das Paket etwa 10 cm dick und würde keinesfalls in einer normalen Hose Platz finden.
Im Liegen würde sicherlich noch mancher Schwall Platz haben, aber halb zehn ist noch nicht so recht Zeit für’s Bettchen.
Das volle Teil wird zuverlässig von den vier Klebstreifen gehalten, nur beim Gehen fängt es an runter zu rutschen.
Die Klebies lassen sich recht schwer lösen, es ratscht sehr laut, aber nichts zerreißt.
Der nun offene Packen ist bis zur hinteren Kante des blauen Feldes etwa 5 cm aufgequollen, dahinter ist fast keine Nässe.
Das Saugpolster nässt zurück, d.h. wenn man darüber streicht, wird die Handfläche feucht.
Die Waage zeigt beinahe lächerlich anmutende 2770 Gramm. Das bedeutet zweieinhalb Liter Aufnahmevermögen bis zum Auslaufen, und sogar die sind geschönt.[
_______________________________

Mein Fazit nach der ersten Probe

Eine viel versprechende, aber für den Preis nur relativ wenig haltende Windel im oberen Preissektor, die für Fans von dicken Matschpaketen von Interesse sein dürfte. Die Folie ist weich und knistert kaum, die Passform ist komfortabel, die Klebstreifen halten sicher. Im Home-Office, d.h. bei sitzender Tätigkeit, wurde die Belastungsgrenze bereits nach dreieinhalb Stunden erreicht. Die versprochenen 12 Stunden Tragedauer sind sicherlich machbar, aber nicht bei „erhöhtem Getränkekonsum“, und im Sitzen gleich gar nicht. Sechseinhalb Liter Fassungsvermögen sind mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit völlig utopisch, wurden auch nicht erwartet. An SAP wurde jedenfalls nicht gespart, dafür aber an Zellstoffflocken (pulp), die die Nässe besser verteilen würden. Ein paar Gramm davon würden diesem Produkt gewiss in den "Windel-Olymp" verhelfen.

Wer mag, kann sich bei DuRöhre auch die Tests der MegaMax ansehen.
Eine dicke Windel ist durch nichts zu ersetzen - außer durch eine noch dickere.

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Re: Die MEGAMAX-Windel von NorthShore (US)

von Windelfrechdachs » 01.04.2021

Wow, danke für diesen ausführlichen Bericht. Ist immer toll wenn jemand mit dieser Leidenschaft und Ehrlichkeit uns dies sei weiter gibt. Ein dickes Dankeschön.
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Windelfrechdachs für den Beitrag:
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Die MEGAMAX in XL

von Typ Orange » 17.08.2021

soooooooo...
(dieses äußerst inhaltschwere als auch aussagekräftige Wort muss mal wieder gesagt werden)
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Heut kam es an, das Paket von Onkel Olli, in dem die frisch vom Nordufer importierten Megamax drin waren.
Megamax_XL_pack.jpg
Megamax_XL_pack.jpg
Rein äußerlich, so auf dem ersten Blick, kein Unterschied.
Aber legt man die Dingers in "XL" und "L" nebeneinander, sieht man dann doch, dass da etwas anders ist.
Megamax_XL-L_breit.jpg
Megamax_XL-L_breit.jpg
nicht nur in der Breite, sondern auch in der Länge.
Megamax_XL-L_lang.jpg
Megamax_XL-L_lang.jpg
Hier noch mal schnell die Maße, damit mir das Ding auch gleich angebaut werden kann. 🧸
Länge = 97 bzw. 103 cm (ungedehnt/gedehnt).
Breite: vorn = 78 / 88, mittig 21,5, hinten 78 / 88 cm (ungedehnt/gedehnt).
Das bedeutet, wenn man die Klebies auf die "Landezone" platziert, reicht das Teil ungedehnt von 85 bis 141 cm Umfang, gedehnt jene 20 cm noch hinzu, macht 161 cm nach Adam Ries.
Alles Weitere könnt Ihr aus den vorigen Texten entnehmen.
Eine dicke Windel ist durch nichts zu ersetzen - außer durch eine noch dickere.


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