nachdem ich hier eine Diskussion gelesen haben, würden wohl einige hier auf Internatsfilme wie Mädchen in Uniform abfahren:
Ich LIEBE "Mädchen in Uniform".
Letztes Jahr im Oktober war ich auf der Suche nach Filmen mit dem Thema Gefühle zwischen Schülerin und Lehrerin, und stieß dadurch auf den Stoff. Hab beide Verfilmungen auf DVD, und schon mehrmals gesehen. Beide sind für sich gut, Jede der beiden Verfilmungen hat andere Vor - und Nachteile.
In der Verfilmung von 1931 finde ich, wird das Fräulein von Bernburg zu unnahbar dargestellt; die Figur gefällt mir 1958 von Lilli Palmer gespielt besser.
Die beiden Darstellerinen der Manuela von Meinhardis hingegen sind in beiden Versionen meiner Ansicht nach Weltklasse.
Auch die Oberin gefällt mir von Therese Giehse gespielt 1958 deutlich besser, und das Fräulein von Racket sagt mir mehr zu als Fräulein Kesten; auch die Lehrerinnen allgemein sagen mir im 1958er Film mehr zu.
Was allerdings ein wahrer Schatz der 1931er Inszenierung ist, ist die Nebenrolle von Erika Mann (Thomas Manns Tochter) als Kunstlehrerin.
Insgesamt betrachtet, empfinde ich die ältere Fassung von 1931 authentischer, und dadurch düsterer, was natürlich auch durch das s/w Bild verstärkt wird; die Verfilmung von 1958 hingegen als warmherziger, aber teilweise auch etwas kitschig, wie es in dieser Zeit üblich war.
Sehr schön empfinde ich es, wie die Oberin zum Schluss doch Einsicht in ihr Verhalten hat, und das Fräulein von Bernburg bittet, zu bleiben.
Was ich sehr schade finde, ist, dass in der 1931er Verfilmung soviele Szenen rausgeschnitten wurden. Sie war ja übrigens schon ein paar Jahre nach Erscheinen bis nach dem Krieg von den Nazis verboten, wegen der Kritik an "preußischer Zucht und Ordnung".