MysteryGirl,
in unserer kostenoptimierten Zeit gibt eben keine Rückfallebene mehr, wenn es mal heftig schneit. In einem der von dir verlinkten Filme kömmt das Thema Melken von Kühen vor. Die Kühe waren inzwischen an das Melken mit der elektrisch betriebenen Melkmaschine so gewöhnt, daß sie sich nicht von Hand melken ließen- wenn noch jemand da war, der das Melken mit Hand beherrschte. Und wenn man die Kühe melken kann, wohin mit der Milch? Der Milchtankwagen kommt ja nur einmal die Woche, wo früher täglich die Milch vom Bauernhof geholt wurde.
Beim nächsten größeren Schneefall wird man genauso wieder Bilder machen können, wie in den inzwischen historischen Filmen gezeigt. Nur die Autos sind andere/neuere Modelle. Es lohnt sich nicht für einen nur alle 10 Jahre stattfindenden Schneefall alles dafür bereit zu halten. Der Unterhalt für die viele Jahre ungenutzten Geräte will keiner bezahlen. So kenne ich es noch, daß an gefährlichen Stellen im Herbst nach der Ernte Schneeschutzzäune auf den Feldern aufgestellt wurden, die den Schnee von den Straßen fern hielten. Aufstellen und Wegräumen ist Handarbeit. Will keiner mehr bezahlen. Heute pökelt man da lieber die Straße mit Salz frühzeitig ein. Früher benutze man nur Sand; das reichte für den damaligen Verkehr.
Ja, und früher? Da gab es gar keinen Räumdienst. Da kam erst mittags ein Schneepflug vorbei, wenn es nachts geschneit hatte. Statt Staumeldungen gab es im Radio ein Straßenzustandbericht, wo die Straßen vereist waren. Man war aber auch noch nicht so auf das Auto fixiert. Das Auto ist eigentlich das ungeeigneste Verkerhsmittel bei Schneefall. Wer noch hatte, holte seinen Schlitten hervor und spannte sein Pferd davor. Aber wo gibt es das heute? Oder es wurden Schneeketten auf die Autoräder montiert. Damit wäre man heute ein Verkehrshindernis, weil mehr als 40 km/h damit nicht möglich sind und bei frei geräumter Straße, die Ketten abmontiert werden müssen, weil sie auf Beton und Asphalt ganz schnell verschleißen und mächtig Lärm wie eine Panzerkette machen.
Und dann gab es die Zeit der Autoreifen mit Spikes (Spie-kess, wie man des Englischen nicht mächtig damals sagte). Das sind kleine Stifte die in die Reifen gemacht wurden und ein paar Millimeter aus der Reifenlauffläche herausschauten. Das machte auch viel Lärm. Wenn man zu schnell fuhr flogen die Spikes auch schon mal aus ihren Löchern im Reifen heraus. Das war auch nicht ganz ungefährlich. Aber vor allen Dingen zerstörten Spikes-Reifen im Nu den Straßenbelag. Heutige Spurrillen sind dagegen unbedeutend. So wurden die Spikes-Reifen schnell wieder verboten.
Aber heute hat man ja den Strom vom eigenen Solardach! Da kann der Strom nicht ausfallen. Äh, wie bekommt man denn den Schnee von dem verschneiten Solardach? Dann gibt es ja doch keinen Strom.... Da wollen wir mal hoffen, daß wenigsten die Tragkonstruktion der Solarpanele so stabil sind, daß sie auch noch den Schnee tragen können.
Man kann geben starken Schneefall vorbeugen, aber das kostet eben Geld, daß der Staat für andere Wohltaten lieber ausgibt.
https://www.youtube.com/watch?v=1kj_4EEBqy8
LG Georg